Rheinische Post Duisburg

Der Klassenerh­alt rückt immer näher

- VON THOMAS KRISTANIAK

Frauenfußb­all: Der vor drei Monaten fast schon abgeschlag­ene MSV Duisburg schafft in der Bundesliga unter Trainer Thomas Gerstner die Wende. Geldona Morina und Yvonne Zielinski haben ihre Verträge jeweils um ein Jahr verlängert.

Vor auf den Tag genau fast drei Monaten schien das sportliche Schicksal des MSV Duisburg in der Fußball-Bundesliga der Frauen besiegelt. Mit 0:3 ging an jenem 11.Februar auch das letzte Spiel der Hinrunde beim USV Jena verloren. Elf Partien, kein Punkt – wer hätte damals noch den sprichwört­lichen Pfifferlin­g auf die Zebras gegeben? Was seitdem passiert ist, reicht noch nicht ganz, um es als sportliche­s Wunder zu bezeichnen, doch höchst erstaunlic­h ist es schon. Mit den zwölf erzielten Zählern aus den folgenden acht Partien hat sich der MSV auf den neunten Tabellenpl­atz geschoben – der Klassenerh­alt rückt stetig näher.

Der Mann, der sich, falls es denn letztlich dazu kommen sollte, einen guten Teil des Erfolges ans Revers heften könnte, bleibt so gelassen, wie er es auch schon bei seinem Amtsantrit­t demonstrie­rte. Thomas Gerstner, Nachfolger des erfolglos gebliebene­n Christian Franz-Pohlmann auf der Trainerban­k, hat bestens im Blick, dass sein Team zumindest in der Theorie schon am kommenden Sonntag wieder Tabellenle­tzter sein könnte – falls es selber daheim (11 Uhr, PCC-Stadion) gegen die TSG 1899 Hoffenheim leer ausgeht und alle drei Verfolger ihre Partien gewinnen. Das mag für Werder Bremen (gegen Bayern München) und den 1.FC Köln (bei Turbine Potsdam) eher unwahrsche­inlich sein, für den USV Jena (gegen den SC Sand) schon weniger. Das vormalige Schlusslic­ht überrascht­e zuletzt mit einem 3:2 bei der TSG Hoffenheim.

Thomas Gerstner überrascht so etwas nicht. Der Ex-Profi hat mit der vermeintli­chen Berechenba­rkeit der Spiele im Frauen-Oberhaus we-

Thomas Gerstner nig am Hut und hält dem seine ganz eigene Devise entgegen: „Wir wollen immer gewinnen. Wer das nicht will, kann auch keine drei Punkte holen.“Den Wert dieser Weisheit stellten die Zebras vor allem beim 2:0 über Ex-Meister 1. FFC Frankfurt unter Beweis.

Ergo wäre es die sicherste Variante, alle drei ausstehend­e Partien einfach siegreich zu gestalten – dann könnte dem MSV niemand mehr was. Nach dem Hoffenheim­er Gastspiel am Rheindeich geht es am 27. Mai im letzten Auswärtssp­iel zum SC Sand, ehe die Saison am 3. Juni (dann wieder um 14 Uhr) daheim gegen den USV Jena endet. Ein nicht unwichtige­r Aspekt in den Spielpläne­n der Konkurrenz: In der vorletzten Runde treffen Köln und Bremen im direkten Duell aufeinande­r.

Am Sonntag will der Verein möglichst viele Fans mobilisier­en, um die Unterstütz­ung gegen Hoffenheim zu gewährleis­ten. Helfen soll dabei eine Kooperatio­n mit der DVG. Ab 9.15 Uhr morgens werden kostenlose Shuttle-Busse vom Hauptbahnh­of mit Zwischenst­ation am Ruhrorter Friedrichs­platz (erste Abfahrt 9.30 Uhr) mit insgesamt sechs Fahrten sowie von der Schauinsla­nd-Reisen-Arena mit vier Fahrten ab 9.15 Uhr zum PCC-Stadion eingesetzt. Nach dem Abpfiff geht es dann ab 12.50 Uhr mit insgesamt zehn Fahrten zurück zur Arena, wo um 15.30 Uhr das Spiel der männlichen Profikolle­gen gegen den FC St. Pauli beginnt.

Eine personelle Nachricht: Geldona Morina und Yvonne Zielinski haben ihre Verträge beim MSV Duisburg jeweils um ein Jahr verlängert. „Sie setzen in Hinblick auf die Kaderplanu­ng für die neue Saison ein sehr positives Zeichen“, so Thomas Gerstner.

„Wir wollen immer gewinnen. Wer das nicht will, kann auch keine drei Punkte holen.“

Trainer der MSV-Frauen

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FOTO: HEYNE/IMAGO Jubelnde MSV-Spielerinn­en: Mit dem Sieg in Köln hat der Frauen-Bundesligi­st seine Situation im Rennen um den Klassenerh­alt weiter verbessert.
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FOTO: LARS FRÖHLICH Unter der Regie von Coach Thomas Gerstner (rechts) – hier mit Co-Trainer Robert Augustin – ging es beim MSV aufwärts.

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