Vatertag, Muttertag und mehr
In diesem Jahr geht es Schlag auf Schlag: am Donnerstag Vatertag, am Sonntag Muttertag. Das liegt am Mond. Während der Muttertag am zweiten Mai-Sonntag gefeiert wird, fällt der Vatertag auf den Himmelfahrtstag und dieser stets auf den 39. Tag nach dem Ostersonntag, der seinerseits als beweglicher Festtag auf den ersten Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond fällt. Soweit der Kausalnexus. Mir fällt auf, dass beide Festtage zwischen Baerl und Rahm sehr unterschiedlich begangen werden, besonders der Vater- bzw. Himmelfahrtstag. Unterschiedlicher als morgens still zu Fuß in der Prozession mit Kreuz und Bittgesang oder nachmittags grölend mit Bier und Bollerwagen geht es kaum. (Welche der beiden Traditionen wird wohl demnächst in den Wertekunde-Unterricht aufgenommen?) Auch zeigt das traditionelle Beschenken an Vater- und Muttertag eine auffällige Asymmetrie: Am Muttertag beschenken Väter und Kinder die Mütter mit Blumen, Konfekt oder Selbstgemaltem; am Vatertag beschenken die Väter, auch Nicht- und Nochnicht-Väter, sich gegenseitig, und zwar mit reichlich flüssiger Nahrung und viel Bohei. Schade, dass der Omatag (13. Oktober) nicht zwischen Vater- und Muttertag eingepasst wurde. Das wäre eine Festwoche! Und beim Gedanken an einen guten Freund mit sehr schnellem Erbgut fällt mir noch eine Ergänzung ein: ein Uropatag. HOS