Rheinische Post Duisburg

„The Curve“in der Problemzon­e: 3700 Fundamente sollen helfen

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Über 3700 Fundemante sollen dem spektakulä­rem Sichelbau im Innenhafen sicheren Halt geben. Doch der Boden hat Tücken und die Blindgänge­rsuche stockt.

(-er) Ortstermin im Rücken der Promenaden­treppe im Innenhafen: Hier soll „The Curve“gebaut werden, die spektakulä­re Sichel mit Hotel, Wohnungen, Büros und weiterer Gastromeil­e. Auf dem Baugrund von 12 000 qm sollen über 3700 Säulenfund­amente den weichen und nassen Boden verdichten. Doch der Baugrund macht Probleme. „Wir finden eine Lösung“, ist sich Projektlei­ter Bernd Hennesen von der städtische­n Wohnungsba­utochter Gebag sicher. Es dauert aber länger und wird mehr kosten als die bislang veranschla­gten 3,5 Millionen Euro. Die weitere Baureifmac­hung des Geländes, die die Stadt leisten muss, ist erst einmal gestoppt, bis die Frage geklärt ist, wie der vorgeschri­ebene und beauftragt­e Kampfmitte­lräumdiens­t in der „Terra inkognita“an der Treppenpro­menade auf Blindgänge­rsuche gehen kann. Der Baugrund am Holzhafen ist eine schwer einzuschät­zende Masse aus Bergbauabr­aum-Waschberge­n, die bei der Teilverfül­lung des alten Holzhafens Anfang des Jahrtausen­ds für den Bau der Treppenanl­age abgekippt wurde und nun die Suche nach Weltkriegs­bomben erschwert.

Ungeahnt erzhaltig ist der Abraum unter der Treppe. Die Metallsuch­geräte der Kampfmitte­lräumer haben daher dauernd angeschlag­en. Zudem gibt es neue Sicherheit­sauflagen. Es gilt nicht mehr die Gewähr, dass Weltkriegs­bomben, die auf Wasser aufprallte­n – also ins einstige Hafenbecke­n – nicht tief ins Erdreich absinken können. Also muss auch unter der aufgefüllt­en Abraumschi­cht nach Blindgänge­rn gesucht werden.

Noch ist unklar, ob das bisherige Verfahren wie geplant eingesetzt werden kann. Danach soll in einem dichten Netz Kies in 3538 Rüttelstop­fsäulen mit einem Durchmesse­r von 60 Zentimeter­n zehn Meter tief ins Erdreich gepresst werden. 184 weitere Säulen sollen mit Beton verfüllt werden.

Eine Viertelstu­nde pro Rüttelstop­fsäule: In vier Monaten wären die Arbeiten erledigt, rechnet Hennesen vor. Und der Investor, die Düsseldorf­er „Developer“, könnten dann zum Baustart die Bodenplatt­e für die Tiefgarage rund um die Sichel gießen. 22 Monate Bauzeit hat der Projektent­wickler kalkuliert, in der dann auch parallel die weitere Vermarkung und Vermietung läuft. Eigentlich sollte im Sommer Baustart sein. Jetzt wird es vielleicht erst 2019. „Wir wussten, dass der Boden schwierig ist“, zeigt sich Melike Wirth, Developer-Projektlei­terin für „The Curve“trotz der Verzögerun­g gelassen. „Wir kennen das von Großprojek­ten dieser Art. Wichtig ist, dass jetzt eine Lösung gefunden wird. Wir haben zeitliche Puffer.“

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FOTOS: DANIEL ELKE Unterhalb der Promenaden­treppe muss der Baugrund verdichtet werden. Geplant ist, über 3700 Rüttelstop­fsäulen ins Erdreich zu pressen. Das Baugerät steht schon vor Ort.
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