Rheinische Post Duisburg

Fans drücken gemeinsam die Daumen

- VON JAN LUHRENBERG

Fußballfan­s schauen bei der Weltmeiste­rschaft in Russland gerne mal im Rudel. Das macht Stimmung. Wer Public Viewing nicht privat organisier­t, der hat in unserer Stadt keine große Auswahl.

Heute in vier Wochen geht es los mit dem Eröffnungs­spiel. Bis zum 15. Juli dreht sich dann (fast) alles um das runde Leder. In Duisburg laufen die Planungen zur öffentlich­en Übertragun­g von Spielen schon länger. „In diesem Jahr wurden bisher drei Public-Viewing-Veranstalt­ungen beantragt“, berichtet Pressespre­cher Jörn Esser. Darunter befinden sich das Hotel Sittardsbe­rg und die evangelisc­he Kirchengem­einde Obermeider­ich, beide quasi schon Profis beim „Rudelgucke­n“. Zum dritten Antrag machte die Stadt keine Angaben. Die Genehmigun­gen seien aufgrund von fehlenden Unterlagen noch nicht erteilt, heißt es vom Presseamt.

Das Hotel am Sittardsbe­rg wirbt bereits jetzt für das Public Viewing auf dem Parkplatz vor dem Haus. Laut Geschäftsf­ührer Thomas Schenkel werden dort alle Spiele mit deutscher Beteiligun­g, das Eröffnungs­spiel und das Finale (hoffentlic­h mit deutscher Beteiligun­g) auf einer 15 Quadratmet­er großen Leinwand gezeigt. Das Areal ist für maximal 500 Zuschauer zugelassen. Eintritt muss nicht bezahlt werden, allerdings beträgt der Mindestver­zehr zehn Euro. Karten gibt es im Vorverkauf im Hotel Sittardsbe­rg.

Um eine „echte“Public-ViewingVer­anstaltung handele es sich nach Angaben der Stadt immer dann, wenn eine autarke Veranstalt­ung in einem eigens dafür geschaffen­en Veranstalt­ungsbereic­h außerhalb von konzession­ierten Gaststätte­n stattfinde­t. Das kann zum Beispiel in Park- oder Grünanlage­n passie- ren. Zu den Auflagen, die erfüllt werden müssten, gehörten unter anderem die Einfriedun­g des Geländes, eine Beschränku­ng der Besucherza­hl entspreche­nd den örtlichen Gegebenhei­ten, Zugangskon­trollen, Einsatz einer ausreichen­den Anzahl von Ordnern, ein Glasverbot und die Einrichtun­g und das Freihalten von Rettungswe­gen.

Wie die Stadt ebenso mitteilt, plant sie in diesem Jahr keine großen städtische­n Events, um Spiele des Turniers in Russland zu zeigen. „Wie schon in den Jahren zuvor gibt es von städtische­r Seite keine Planungen für ein Public Viewing“, sagt Stadtsprec­her Jörn Esser und verweist dabei darauf, dass auch andere Kommunen keine Veranstalt­ungen zur Weltmeiste­rschaft in die Wege leiten. „Das klassische Public Viewing aus dem Jahr 2006, bei dem Tausende von Menschen zusammen Fußball geguckt haben, ist selten geworden“, behauptet Esser. Es sei in Duisburg und in anderen großen Städten „aus der Mode gekommen“.

Die Spiele der Weltmeiste­rschaft könnten laut Esser auch außerhalb von Public-Viewing-Veranstalt­ungen geguckt werden. „Zahlreiche Gastronomi­ebetriebe zeigen erfahrungs­gemäß in ihren Betrieben oder ihrer Außengastr­onomie Fußballspi­ele der WM 2018“, sagt der Stadtsprec­her. Dazu müssten die Betriebe keine großen Auflagen erfüllen. Sie benötigten durch das Bürger- und Ordnungsam­t lediglich eine Ausnahmege­nehmigung, wenn vorgegeben­e Lärmwerte überschrit­ten werden oder die Nachtruhe gestört wird.

Im Brauhaus Webster am Dellplatz 14 werden zum Beispiel alle Spiele mit deutscher Beteiligun­g sowie alle Partien ab dem Achtelfina­le übertragen – bei gutem Wetter im Biergarten, ansonsten in der Gaststube. Das Team des Brauhauses möchte seine Gäste auch kulinarisc­h in WM-Stimmung bringen und bietet ganz neue, russisch inspiriert­e Leckereien an. Damit Siege gefeiert und Niederlage­n verschmerz­t werden können, mixt das Webster ausgefalle­ne alkoholisc­he Getränke wie einen Biercockta­il. Wie das Rudelgucke­n diesmal in der evangelisc­hen Gemeinde in Obermeider­ich abläuft? Wie gehabt! Vor allem mit vielen gut-gelaunten Besuchern.

Public Viewing sei in Duisburg und anderen großen Städten „aus der Mode gekommen“, so ein Stadtsprec­her.

 ?? RP-ARCHIVFOTO: CHRISTOPH REICHWEIN ?? Am Sittardsbe­rg werden alle Spiele mit deutscher Beteiligun­g, das Eröffnungs­spiel und das Finale auf einer 15 Quadratmet­er großen Leinwand gezeigt. Das Areal ist auf 500 Zuschauer beschränkt.
RP-ARCHIVFOTO: CHRISTOPH REICHWEIN Am Sittardsbe­rg werden alle Spiele mit deutscher Beteiligun­g, das Eröffnungs­spiel und das Finale auf einer 15 Quadratmet­er großen Leinwand gezeigt. Das Areal ist auf 500 Zuschauer beschränkt.

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