Hilfe, die gerne angenommen wird
Das Netzwerk Seniorenlotsen Hochheide feierte sein fünfjähriges Bestehen auf dem Marktplatz mit vielen Angeboten vom Rettungswagenbesuch bis zum Rollatortraining.
HOCHHEIDE (sip) Es gibt Wegweiser für Familien, Studenten, Schüler und Berufsanfänger. Sie sollen helfen, sich in einer neuen Situation zurecht zu finden. Auch das Älterwerden kann so etwas Neues sein. Seit fünf Jahren gibt es auch dabei Hilfe: vom Netzwerk Seniorenlotsen Hochheide. Der Zusammenschluss, in dem soziale Einrichtungen und der Bezirksbürgermeister HansJoachim Paschmann genauso wie Polizei und Stadt mitwirken, ist aus dem Pilotprojekt „Beratungspartnerschaften“entstanden. Das hatte die Stadt Duisburg mit der Pflegekonferenz in Nord, Süd und West initiiert.
Jetzt feierten die Lotsen auf dem Hochheider Marktplatz das fünfjährige Bestehen Ihrer Gruppe. Dazu hatten sie viele Kooperationspartner eingeladen, die Infos und Angebote präsentierten. So zeigte das Deutsche Rote Kreuz (DRK) einen Rettungswagen (RTW) und ein Fahrzeug für Krankenfahrten, die kein Notfall sind, etwa zur Dialyse. „So können sich die Menschen heute einen RTW in Ruhe angucken und nicht erst im Notfall“, sagt Pascal Thurau, DRK-Bereichsleiter für den Rettungsdienst in Duisburg. Auch das Fahrzeug für Krankenfahrten weckte Interesse, verfügt es doch über eine Rollstuhlrampe. Es komme immer dann zum Einsatz, wenn Menschen Unterstützung, zum Beispiel bei Arztfahrten, benötigten.
In Zusammenarbeit mit dem Busunternehmen „Der Homberger“, das einen seiner Linienbusse zur Verfügung stellte, gab die Polizei Tipps zum richtigen Verhalten mit Rollatoren im Straßenverkehr und beim Ein- und Aussteigen aus öffentlichen Verkehrsmitteln. „Immer wieder kommt es zu Unfällen in Bussen, zum Beispiel, weil die älteren Menschen auf ihren Rollatoren sitzen und beim bremsen stürzen“, erläutert Susanne Herrmann von der polizeilichen Verkehrsunfallprävention. Ihr Kollege Jörg Woytena freute sich über das rege Interesse: „Die Leute sind kein bisschen verbohrt, sondern offen und nehmen Ratschläge gerne an.“
Nicht für Senioren, sondern eher für jüngere Menschen war der Demenz-Parcours vor Ort gedacht. Hier konnten Interessierte ihre Hände in eine Holzkiste stecken und sollten mit einem dicken Filzstift einen Stern nachzeichnen. Gar nicht so einfach, denn die meisten Linien wurden zittrig. „So ändert sich bei Demenzkranken die visioräumliche Wahrnehmung. Mit diesem Parcours möchten wir die Sensibilität der Mitmenschen erhöhen und sie möglichst zu mehr Rücksicht animieren“, sagte Aline Wybranietz. Sie ist vom Sozialwerk St. Georg Niederrhein und gemeinsam mit Cárry Stief vom Awo Begegnungs- und Beratungszentrum Ansprechpartnerin bei den Seniorenlotsen. Vorgestellt wurde auch ein erfolgreiches Gemeinschaftsprojekt: die insgesamt acht roten Bänke, die bisher in Hochheide von DRK, Sozialwerk und Spendern aufgestellt wurden. Sie sollen als Begegnungsstätten dienen. Derzeit stehen sie noch rund um Post- und Ottostraße. Bald sollen sie aber im ganzen Quartier stehen. „Menschen aus unserem Haus trauen sich wieder selbst zum Markt zu gehen, weil sie wissen, dass unterwegs Bänke stehen“, sagt Gabriele Hardt, DRKSozialkoordinatorin vom Haus am Sandberg. Für begleitete Spaziergänge von älteren Menschen suchen die Einrichtungen für Senioren noch ehrenamtliche Helfer. Interessierte können sich zum Beispiel an das Haus am Sandberg wenden, Telefon 02066 9970364.