Gottesdienst zur Weltmeisterschaft
Adjuva organisiert einen besonderen WM-Gottesdienst. Der neue Förderverein von St. Franziskus hat noch viele andere Ideen parat. Man will Menschen und Aktivitäten der Gemeinde zusammenbringen.
GROSSENBAUM (GaB) „Auf dem Weg zur Titelverteidigung kann etwas göttlicher Beistand sicherlich nicht schaden“, meint Thomas Hake von adjuva. Der Förderverein der Gemeinde St. Franziskus hat dazu eingeladen, für die Jungs von Jogi Löw zu beten. Und zwar beim WM-Gottesdienst am kommenden Sonntag, 10. Juni, zu dem alle im Trikot ihres Lieblingsvereins zur Kirche kommen dürfen. Ob es hilft?.
Eine pfiffige Idee, dieser WMGottesdienst. Eine Idee, über die man spricht, und die Leute zusammenbringt – auch solche, die nicht zu den traditionellen Kirchenbesu- chern zählen. Denn das hat sich adjuva zum Ziel gesetzt: Menschen aus der Gemeinde erreichen, sie zusammenbringen, im besten Fall dazu motivieren, sich selbst zu engagieren.
Mitglieder der Gemeinde haben den Förderkreis im November 2016 gegründet. Man hat sich den Namen adjuva, lateinisch hilf, gegeben. Alles läuft auf ehrenamtlicher Basis. Ob es ums Großreinemachen rund um die Kirche geht oder um die Organisation von besonderen Gottesdiensten und Veranstaltungen .
Knapp 100 Großenbaumer haben sich dem Förderkreis mittlerweile angeschlossen. Einer der Aktiven und der Jüngste im achtköpfigen Vorstand ist Daniel Stojcevski (26). „Ich habe viele schöne Stunden in der Gemeinde verbracht. Ich will etwas zurückgeben“, sagt der Elektrotechniker. Er kümmert sich um den Online-Auftritt von adjuva, gibt den Newsletter heraus, den jeder bekommen kann. Diese neue Art der Kommunikation kommt gut an. „Viele sind erstaunt, wie viel in der Gemeinde los ist“, so Stojcevski.
Die Großenbaumer Gemeinde steht gut da. Die Gottesdienste werden gut besucht, regelmäßig von rund 150 Gläubigen. Es gibt zahlreiche aktive Gruppen – Pfadfinder, 60 Messdiener, kfd-Frauen und viele mehr. Diese verschiedenen Gruppierungen zusammenzubringen, so dass die Gemeinde vom gegenseitigen Austausch profitiert, ist ein Ziel von den adjuva-Machern.
Die Gründung von adjuva fiel mitten in den Pfarreientwicklungspozess. Im Rahmen dieses Prozesses wurde die Schließung von sechs Kirchen im Duisburger Süden beschlossen.
„Ich finde es schlimm, dass Kirchen geschlossen oder sogar abgerissen werden sollen“, sagt Thomas Hake. Andererseits stimmt er einer Äußerung des Ruhrbischofs Overbeck zu, dass jede Veränderung auch Chancen biete.
Sankt Franziskus mit der Kirche am Glockenturm ist aus dem Pfarreientwicklungsprozess als eine der Experimentellen Kirchen hervorgegangen. Hier sollen in den nächsten Jahren neue Wege des Gemeindelebens ausprobiert werden. „Wir waren schon immer experimentierfreudig und hatten viele tolle Kapläne, die auch Neues ausprobiert haben. Das soll allerdings nicht bedeuten, dass alles Traditionelle über Bord geschmissen wird“, sagt Thomas Hake, der schon vor der Erstkommunion eng mit der Gemeinde verbunden war. Er sieht es als Herausforderung an, alle in der Gemeinde mitzunehmen. In dem Workshop „Experimentelle Kirche“am 17. Juni können Interessierte darüber diskutieren.
Eine adjuva-Initiative ist bisher noch nicht ans Laufen gekommen: die Ehrenamtsagentur. „An dieser Idee wollen wir auf jeden Fall festhalten“, sagt Hake. Er hofft darauf, dass sich einige Mitglieder der Gemeinde engagieren, Vorschläge aller Art sind willkommen.