Lesen bis zum Sonnenuntergang
Hombergs neues „Haus der Gemeinde“ist nun offiziell eingeweiht.
HOMBERG (RPN) „Das war besonders – kann ich gar nicht beschreiben“, so eine Teilnehmerin der Aktion „Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang“anlässlich der Eröffnungswochen des neuen „Haus der Gemeinde“der Evangelischen Kirchengemeinde Homberg. Das Haus wurde „eingelesen“: Über 45 Frauen und Männer lasen mit ihren Stimmen biblische Geschichten. Genau vom Sonnenaufgang um 5.21 Uhr bis zu Sonnenuntergang um 21.43 Uhr. „Es war nie langweilig, den Stimmen und Geschichten zuzuhören“sagt Pfarrer Matthias Immer rückblickend. Die Stimmen waren vielfältig: Von den katholischen Schwestergemeinden in Homberg, über den Bezirksbürgermeister Hans-Joachim Paschmann bis zur Leiterin einer Eltern-Kind Gruppe. „Alle lasen so, wie sie konnten, mal laut, mal leise, manchmal mit schweren Zungenbrechern, alle mit ganz viel Herzblut“, freut sich Pfarrer Immer. Es gab auch viel zu hören: Von der Schöpfungsgeschichte über Psalmen bis zum Buch der Offenbarung. Eben Lieblingstexte derer, die gelesen haben. Erstaunlich, was die Zuhörer vorgelesen bekamen: Viel weisheitliche Texte, Lebensratgeber mit kritischen Tönen; Geschichten von Gott, die auch Ecken und Kanten haben, wie die von prophetischen Mahnungen an die Menschen; Menschen, die zweifeln im Glauben an Gott, ganz unten sind und doch den Glauben nicht loslassen.
Gäste wurden im Foyer des neuen Hauses begrüßt, ein Gemeindemitglied brachte eine Suppe, es gab Kuchenspenden zum Kaffee. „Wir können uns nur herzlich bedanken bei all denen, die das unterstützt haben“sagen Martina Oertel und Karl-Heinz Kunst vom Presbyterium der Gemeinde. „Ein wirklich stimmungsvoller Tag im neuen Haus.“