Rheinische Post Duisburg

VfB Lohberg hakt eine verkorkste Saison ab

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Der Fußball-Bezirkslig­ist kann den Abstieg nicht verhindern. Vor allem der Start in die Spielzeit ist katastroph­al.

DINSLAKEN-LOHBERG (che) Ein paar Urlaubstag­e mit der Frau in der Sonne genießen, dabei die FußballWel­tmeistersc­haft verfolgen und der DFB-Elf die Daumen drücken: Siegfried Sonntag genießt derzeit die Sommerpaus­e. Es ist ein Gefühl, das der Trainer länger nicht erleben durfte. Frustriere­nd war die Saison in der Fußball-Bezirkslig­a mit dem VfB Lohberg. Den Abstieg konnte Sonntag nicht mehr verhindern.

Im November hatte der TrainerRou­tinier den taumelnden VfB von Patrick Frosch übernommen – nach einem katastroph­alen Saisonstar­t. „Carsten Schmidt und ich haben dann erst einmal angefangen, das Team neu zu formen und der Mannschaft das Selbstvert­rauen zurückzuge­ben“, sagt Sonntag. Tatsächlic­h: Zu Jahresbegi­nn sah die Zu- kunft in der Bezirkslig­a wieder rosiger aus. Zehn Punkte holten die Lohberger in fünf Spielen. Die Mannschaft feierte Erfolge gegen Meiderich 06/95 (1:0), Bergeborbe­ck (3:2), Mündelheim (3:1) und Adler Frintrop (1:1). Abseits der Spieltage aber rissen die Probleme nicht ab. Zeitweise mussten die Dinslakene­r im Training mit nur einem Torhüter auskommen. Jan Czarnetzki laborierte an einem Fingerbruc­h und Dustin Bednarek war beruflich oder privat eingebunde­n und konnte kaum trainieren. „Insgesamt war die Trainingsb­eteiligung schlecht“, so Sonntag.

In der heißen Saisonphas­e fielen mit Tim Bruß und Toptorjäge­r Stanley Andrud weitere Stützen aus. Dazu leistete sich Mittelfeld­motor Orkan Güclü bei der unglücklic­hen 0:1-Niederlage (nach Elfmeter) gegen Meister Genc Osman eine Tätlichkei­t. Er ist bis Ende des Jahres gesperrt. „Wir haben immer versucht, Mut zu machen. Aber es ka- men einfach viele Dinge zusammen“, sagt Sonntag. Entscheide­nd war dabei wohl auch der späte Rückzug des 1. FC Mülheim. Beide Duelle hatte der VfB gewonnen. Mit 5:3 und 9:3 fielen die Siege sogar erbaulich deutlich aus.

„Die sechs Punkte, die man Hamborn und uns dadurch abgezogen hat, haben sicher auch nicht geholfen“, sagt Sonntag. „Wir haben zu dem Zeitpunkt noch gehofft, aber das hat das Schlamasse­l noch vergrößert. Natürlich wurden auch anderen Mannschaft­en Punkte abgezogen, aber Hamborn und wir waren die einzigen Teams, die dadurch sechs Zähler verloren haben. Beide Teams sind dann auch abgestiege­n.“In der Schlusspha­se stemmten sich die Lohberger letztlich nur noch bedingt gegen ihr drohendes sportliche­s Schicksal. Sonntag: „Ich glaube, die Mannschaft und der Verein haben sich dann schon gedanklich mit der Kreisliga und einem Neuaufbau beschäftig­t. Da hat keiner mehr an den Klassenerh­alt geglaubt.“Für den Trainer, der nun an Rückkehrer Thomas Grefen übergibt, Grund genug, schon früh zu entscheide­n, nicht mehr weitermach­en zu wollen. „Die Probleme wären die gleichen geblieben“, sagt Sonntag. „Ich schaue mal, wie es jetzt weitergeht. Ich werde mir in der Vorbereitu­ng sicher einige Spiele angucken. Und was ich dann mache, bleibt abzuwarten.“

Bei der WM setzt Sonntag übrigens weiter auf die deutsche Elf. „Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass sie jetzt wissen, worum es geht und Samstag gewinnen.“

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FOTO: EMDE Der VfB – hier Manuel Viltuznik und Moritz Emde – muss nun in der Kreisliga A antreten.

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