Das Sparziel ist jetzt schon erreicht
Der DVV-Konzern schließt das Geschäftsjahr 2017 mit fast vier Millionen Euro Gewinn ab.
(RP) Zum zweiten Mal in Folge verzeichnet die Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (DVV) ein positives Ergebnis. Nach rund 0,5 Millionen Euro im Vorjahr hat die DVV als Konzernholding das Geschäftsjahr 2017 mit einem Gewinn von 3,91 Millionen Euro abgeschlossen. „Wir haben die Erwartungen aus dem Restrukturierungsprozess damit schon heute übertroffen“, sagt Marcus O. Wittig, Vorsitzender der DVV-Geschäftsführung. Das Programm RePower läuft noch bis Ende des Jahres und soll nachhaltige Ergebnisverbesserungen von insgesamt 45 Millionen Euro jährlich erzielen.
Dem zweiten guten Jahresergebnis in Folge stehen zahlreiche große Herausforderungen gegenüber. „Wir haben Ende 2017 die Beschaffung 47 neuer Straßenbahnen auf den Weg gebracht. Eine Investition in dreistelliger Millionenhöhe, die sich natürlich in den kommenden Jahren auch im Ergebnis wiederfinden wird“, erklärt Wittig. Auch im Bereich der Energieversorgung steht der DVV-Konzern unter hohem Anpassungsdruck. Änderungen durch den Gesetzgeber und die Regulierungsbehörden im Rahmen der Energiewende stellen die Stadtwerke Duisburg AG auch weiterhin vor Herausforderungen.
Mit 48,8 Millionen Euro Gewinn konnte die Stadtwerke Duisburg AG ihr Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr noch einmal steigern. Die Umsatzerlöse lagen bei 983,1 Millionen Euro, die Investitionen in die Versorgungsinfrastruktur betrugen 21,8 Millionen Euro. In der operativen Ergebnisentwicklung wirkten sich vor allem positive Entwicklungen in der Strom- und Fernwärmeerzeugung aus und trugen wesentlich zum Ergebnisanstieg gegenüber dem Vorjahr bei.
Die stärkere Fokussierung der Erzeugung auf den Bereich Fernwärme schreitet wie geplant voran. In unmittelbarer Nähe zum Heizkraftwerk III in Wanheim ist der Bau des Fernwärmespeichers im Zeitplan. Ab Winter 2018 wird der Speicher in Betrieb gehen, ebenso wie die Fernwärmeverbindungsleitung zwischen dem Fernwärmenetz Duis- burg und der Fernwärmeschiene Niederrhein.
Großen Anteil am guten Jahresergebnis hat auch die Netze Duisburg GmbH mit Umsatzerlösen in Höhe von 205,3 Millionen Euro und einem Jahresgewinn von 29,6 Millionen Euro. Im Geschäftsjahr 2017 investierte „Netze Duisburg“rund 20,2 Millionen Euro in Netzinfrastruktur in der Stadt. Der Schwerpunkt lag hierbei vor allem in der Erneuerung und Modernisierung der Strom- und Gasnetze.
Mit einem Jahresfehlbetrag von 39,96 Millionen Euro ist es der DVG auch im Geschäftsjahr 2017 gelungen, den Verlust unterhalb der Marke von 40 Millionen Euro zu halten und das Jahr damit besser als geplant abzuschließen. Nach der Entflechtung aus dem Verbund VIA mit der Mülheimer sowie der Essener Verkehrsgesellschaft sind die Aufwendungen der DVG im Geschäftsjahr 2017 deutlich geringer. Allein die Fremdleistungen sind im Jahresvergleich um rund 40,2 Millionen Euro zurückgegangen. Daraus resultieren gesunkene Umsatzerlöse in Höhe von 72,1 Millionen Euro, während es im Vorjahr noch 110,6 Millionen Euro waren.
Im Geschäftsjahr 2017 nutzten 62,3 Millionen Fahrgäste die Angebote der DVG. Die Verkehrseinnahmen stiegen um rund 4,2 Prozent auf 54,8 Millionen Euro. Im Geschäftsjahr 2017 investierte die DVG 56,1 Millionen Euro, das sind 41,1 Millionen Euro mehr als noch im Jahr zuvor. „Der Großteil der Investitionssumme wurde für die Anschaffung 47 neuer Niederflur-Straßenbahnen aufgewendet, die ab dem Jahr 2019 ausgeliefert werden“, sagt Klaus-Peter Wandelenus, Technik-Vorstand der DVG. Die Bahnen werden die rund 30 Jahre alten Fahrzeuge vom Typ GT10NC bis zum Jahr 2023 ablösen. Rund 4,8 Millionen Euro investierte die DVG zudem in die Erneuerung ihrer Busflotte. „Die DVG beschafft schon heute ausschließlich Busse mit der umweltfreundlichen Euro-6-Abgasnorm. Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat dem Vorschlag des Vorstandes zugestimmt, ab dem Jahr 2020 mit der Linie 934 eine gesamte Linie ausschließlich mit Elektrobussen zu betreiben“, erklärt Herbert Mettler, Aufsichtsratsvorsitzender der DVG.
Bundesweite Aufmerksamkeit erzeugte die DVG im Jahr 2017 mit „myBUS“. Als erste Verkehrsgesellschaft überhaupt hat die DVG damit einen vollständig digitalen Mobilitätsservice erfolgreich etabliert – von der Bestellung bis zur Bezahlung. Damit steht den Duisburgern am Wochenende ein ÖPNV-Angebot zur Verfügung, das sich ohne Fahrplan und Haltestellen nur nach der individuellen Nachfrage der Fahrgäste richtet.
Die octeo Multiservices GmbH verzeichnete auch für das Geschäftsjahr 2017 steigende Umsatzerlöse. Nach 49,3 Millionen Euro im Jahr 2016 beliefen sie sich im Geschäftsjahr 2017 auf 51,8 Millionen Euro. Grund für den erneuten Umsatzzuwachs ist vor allem die starke Nachfrage im Bereich der Sicherheitsdienstleistungen. Hier verzeichnete octeo Umsätze in Höhe von 17,1 Millionen Euro. Das Jahresergebnis von octeo bleibt mit 2,9 Millionen Euro auf einem stabilen Niveau.
Um den Bürgern einen umfassenden Überblick über das Geschäftsjahr im DVV-Konzern zu geben, veröffentlicht er seit dem vergangenen Jahr eine digitale Aufbereitung seiner Geschäftszahlen. Auf den drei Berichtsseiten „https://bericht.dvv.de/“, „https://bericht.stadtwerke-duisburg.de/“und „https://bericht.dvg-duisburg.de/“finden Interessierte Infografiken und ein Interview mit Konzernchef Marcus O. Wittig. Außerdem erklärt Thomas Oertel, Leiter der Wassergewinnung, wie die Stadtwerke Jahr für Jahr mehr als 30 Milliarden Liter frisches Trinkwasser liefern. Birgit Adler, Projektleiterin myBUS, erläutert, wie die DVG es geschafft hat, diesen Service zu bieten.