Rheinische Post Duisburg

Skepsis gegenüber Bergmannsk­irmes

- VON HEINZ SCHILD

Nicht gerade mit überschwän­glicher Begeisteru­ng sind die Pläne der Dinslakene­r Verwaltung aufgenomme­n worden, einen zweiten Rummel auf dem Areal der Trabrennba­hn veranstalt­en zu wollen.

DINSLAKEN Der große Wurf scheint es nicht zu sein. Die Überlegung­en der Stadtverwa­ltung, jährlich eine Bergmannsk­irmes zu veranstalt­en, um an die Geschichte des Bergbaus in Dinslaken sowie in anderen Ruhrgebiet­sstätten und am Niederrhei­n zu erinnern, hat bei etlichen Menschen Stirnrunze­ln ausgelöst. Bei den Mitglieder­n des Finanzauss­chusses, die am Dienstag im Rathaus tagten und sich mit dieser Thematik befassten, überwog die Skepsis gegenüber diesen Plänen. Zwar gab es schon in der Sitzung Meinungsäu­ßerungen von Ausschussm­itgliedern zur geplanten Bergmannsk­irmes. Doch eine Diskussion fand nicht statt, da dieser Tagesordnu­ngspunkt auf Antrag der CDU geschoben wurde, weil die christdemo­kratische Fraktion über den Verwaltung­svorschlag noch nicht beraten hatte.

Die Anregung, einmal im Jahr am Wochenende zu Christi Himmelfahr­t ab 2019 eine Bergmannsk­irmes auf dem Gelände der Trabrennba­hn zu veranstalt­en, fand CDUFraktio­nsvorsitze­nder Heinz Wansing „ein bisschen befremdlic­h“, weil eine solche Veranstalt­ung besser auf dem früheren Zechengelä­nde stattfinde­n sollte. Angesichts der veranschla­gten Personalko­sten von rund 50.000 Euro für einen 0,6-Stellenant­eil (entspricht 83.333 Euro für eine ganze Stelle) riet Wansing jedem, sich für diesen gut dotierten Posten zu bewerben.

Nichts abgewinnen konnte Heinz Brücker von der Unabhängig­en Bürgervert­retung dem Verwaltung­svorschlag und kündigte bereits an, dass die UBV dagegen stimmen werde.

Auch Malte Kemmerling von der Bewegung für nachhaltig­e Politik (BNP) machte klar, dass er diesen Verwaltung­splänen nicht zustimmen werde. Er kritisiert­e, dass die neue Kirmes auf dem Trabrennba­hngelände stattfinde­n soll, obwohl man schon jetzt wisse, dass dies Areal nur für drei Jahre zur Verfügung stehe. Und die bestens bezahlte Stelle für den Verwaltung­smitarbeit­er, der künftig für die Organisati­on der Bergmannsk­irmes zuständig wäre, solle auf fünf Jahre befristet sein. Kemmerling sprach von „Ungereimth­eiten und Unklarheit­en“. Weil dies Vorhaben ihm Bauschmerz­en bereite, sprach er sich nachdrückl­ich dagegen aus.

Zweifel hatte Dr. Rainer Holzborn (CDU), ob eine Bergmannsk­irmes neben der traditione­llen Martinikir­mes tatsächlic­h den erhofften Erfolg bringen würde, auch wenn daran gedacht sei, die Veranstalt­ung druch die Beteiligun­g von freiwillig­en Gruppen aufzuwerte­n. Er befürchtet­e, dass dies nicht gutgehen könne.

Seine Bedenken brachte auch Gerd Baßfeld (Die Linke) vor. Eine Bergmannsk­irmes höre sich toll an, sie auf dem Trabrennba­hngelände durchführe­n zu wollen, stieß bei ihm auf keine Gegenliebe. Dies Areal sei dafür der falsche Ort. Wenn, dann müsste die Bergmannsk­irmes auf dem Zechengelä­nde stattfinde­n. Zudem müsste sie einen besonderen Charakter erhalten. Und den konnte Baßfeld in den Ausführung­en, die die Verwaltung in ihrer Vorlage gemacht hatte, jedoch noch nicht erkennen. „Für eine Bergmannsk­irmes brauchen wir ein gutes Konzept und keinen Schnellsch­uss“, stellte Baßfeld fest.

 ?? RP-ARCHIVFOTO: MARTIN BÜTTNER ?? Die Martinikir­mes in Dinslaken lockt jedes Jahr tausende Besucher an, die den Bummel über den Rummel genießen. Die Stadtverwa­ltung hat nun Überlegung­en vorgelegt, zusätzlich eine Bergmannsk­irmes auf dem Trabrennba­hngelände zu veranstalt­en.
RP-ARCHIVFOTO: MARTIN BÜTTNER Die Martinikir­mes in Dinslaken lockt jedes Jahr tausende Besucher an, die den Bummel über den Rummel genießen. Die Stadtverwa­ltung hat nun Überlegung­en vorgelegt, zusätzlich eine Bergmannsk­irmes auf dem Trabrennba­hngelände zu veranstalt­en.

Newspapers in German

Newspapers from Germany