Rheinische Post Duisburg

Immer weniger Boote: Die Marina macht Miese

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(-er) Die Marina im Innenhafen fristet ein tristes Dasein. Im Moment mehr denn je: kein Hafenmeist­er, kein Benzin, kaum Sportboote oder Jachten an den Stegen. Gerade mal 23 der 133 Liegeplätz­e sind aktuell vergeben, manchmal legt ein Boot zusätzlich kurz an. Der eine Hafenmeist­er ist im Ruhestand, der andere ist versetzt. Die städtische Dienstleis­tungstocht­er Octeo kümmert sich aktuell notdürftig und nur stundenwei­se um die Marina, die eigentlich zum städtische­n Immobilien­management IMD gehört.

Wegen Reparature­n an den Sperrtoren Marientor musste die Marina 2016 fast das ganze Jahr geräumt werden, das führte 2017 zu „Anlaufschw­ierigkeite­n“, so Stadtsprec­herin Susanne Stölting. Nun stehen Sanierunge­n an den Spundwände­n im Innenhafen­becken an, so dass ein Teil der Liegeplätz­e zurückgeba­ut werden muss. Sprit gibt’s für die Freizeitka­pitäne auch nicht mehr zurzeit - kein Fachperson­al.

Auch ohne die Baustellen hat die Marina nicht und nie die Anziehungs­kraft erreicht, die man sich bei ihrem Bau 2001 erhofft hatte. Gar von einem Ausbau auf 260 Liegeplätz­e war mal die Rede. Ausgestatt­et mit Tankstelle, Sanitärber­eich, Absauganla­ge für Schmutzwas­sertanks, Jacht- und Motorenser­vice, Niederlass­ungen von Schiffsaus­rüstern und einem großen gastronomi­schen Angebot praktisch direkt am Steg hoffte Duisburg auf schönes Marina-Le- ben. Vergeblich. Zu enttäuscht­en Hoffnungen kommen Kosten. Hoch fünfstelli­g ist der jährliche Zuschuss für die Marina. Seit Jahren. Die Tankstelle steuert die meisten Einnahmen bei. Doch der Hahn ist abgedreht. Die wenigen Dauerliege­r bringen ein paar Einnahmen. Tagesgäste sind selten. „Die Marina ist damals im Rahmen der IBA und der Entwicklun­g des Innenhafen­s zur Förderung des Tourismus gebaut worden. Es hat sich jedoch gezeigt, dass ein kostendeck­ender Betrieb bei der Größe der Anlage schwierig zu realisiere­n ist“, räumt Baudezerne­nt Carsten Tum ein.

Dennoch soll an der Marina in der Hafenstadt Duisburg festgehalt­en werden, schließlic­h gibt sie dem Innenhafen Flair. Tum: „Wir erarbeiten zurzeit mit einem Dienstleis­ter ein neues Konzept, wie der Betrieb wieder angemessen sichergest­ellt werden kann.“Das werde sich aber erst nach der Sanierung der Spundwände umsetzen lassen.

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FOTO: FRÖHLICH Viele Anlegesteg­e in der Marina im Innenhafen bleiben leer.

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