Duisburger SPD diskutiert über neue Strukturen
(R.K.) Duisburgs SPD kommt am heutigen Donnerstag zu einem Parteitag zusammen, auf dem die Sozialdemokraten nicht nur ihre Parteispitze neu wählt, sondern auch über die neue inhaltliche und strukturelle Ausrichtung der Partei diskutiert. In der Rheinhausenhalle stellt sich zunächst der bisherige Parteichef und ehemalige NRW-Innenminister Ralf Jäger zur Wahl, ebenso wie seine Stellvertreterin Gisela Walsken. Die bisherige Vize Bärbel Bas kandidiert nicht mehr, weil sie sich stärker auf ihre Arbeit als parlamentarische Geschäftsführerin der SPDBundestagsfraktion konzentrieren will. Als weitere Stellvertreterin kandidiert deshalb Sarah Phillip.
Nach den Wahlniederlagen im vergangenen Jahr in Bund und Land und angesichts einer Mitgliederzahl, die mittlerweile von einstmals 10000 unter der 4000er Grenze gefallen ist, durchläuft die Partei gerade einen Prozess der Erneuerung, der auch die Ortsvereine treffen wird. Denn die haben nur noch durchschnittlich 120 statt 300 Mitglieder und sind teilweise nicht mehr in der Lage, die Ortsvereinsarbeit zu leisten. Eine Mindestmitgliederzahl für die Ortsvereine soll es nicht geben. Und: „Es gibt kleinere, die handlungsfähig sind und eine gute Vereinsarbeit machen“, weiß SPD-Geschäftsführer Jörg Lorenz. Aber dann wiederum gebe es größere, „die es nicht mehr auf die Kette kriegen“. Deshalb soll die Organisation der Partei gestrafft, dafür aber die Mitsprachemöglichkeiten verbessert werden.
Insgesamt 43 Anträge stehen heute zur Beratung an. Unter anderem soll auf Vorschlag der Partei die Zahl der Parteitagsdelegierten von 290 auf 200 reduziert werden. Dafür sollen alle Mitglieder auf dem Parteitag ein Rederecht erhalten. Das neue Gesamtkonzept soll bis Ende 2018 stehen.