Bauprojekt ist keine Gefahr für die Natur
Das Umweltgutachten zum Neubaugebiet Am Alten Angerbach sieht keine Tiere beeinträchtigt. Größter Kritikpunkt ist das Verschwinden der Freifläche.
HUCKINGEN (moc) Gegen das Bauvorhaben Am Alten Angerbach protestierte vor allem der Bürgerverein Huckingen: aus Umweltgründen. Inzwischen liegt das Umweltgutachten vor. Und das kommt zu folgenden Ergebnissen:
Die Gutachter haben vor Ort zwar etliche Tierarten angetroffen, die meisten davon sind aber weit verbreitet wie Eichhörnchen, Reh oder Fuchs. Allerdings haben sie auch zwei streng geschützte Fledermausarten entdeckt: Zwergfledermaus und Rauhautfledermaus, die dort jagen, ihre Tagquartiere aber offenbar woanders haben.
28 Vogelarten haben die Gutachter festgestellt, die im künftigen Neubaugebiet zumindest nach Nahrung suchen, darunter Bachstelze und Haussperling, die beide in der Vorwarnliste zur Roten Liste der gefährdeten Arten stehen. Ebenfalls auf der Vorwarnliste stehen Gimpel, Goldammer, Teichralle und Star, die hier auch Brutplätze vorfinden würden. Das Gutachten kommt aber zu dem Schluss, dass diese Arten hier nicht brüten und somit „nicht planungsrelevant“sind. Das gilt auch für den Steinkauz, nach dem die Gutachter mit einer Klangattrappe gerufen haben – aber keine Antwort bekamen.
Da, wo der Angerbach renaturiert wurde, ist die Gebänderte Prachtlibelle heimisch geworden. Und kann das auch bleiben: Dort sind keine Änderungen durch die Bebauung geplant.
Das ist der Hauptkritikpunkt des Bürgervereins Huckingen: Dass mit dem Bauprojekt Am Alten Angerbach die letzte große Freifläche des Stadtteils verschwindet. Das Umweltgutachten hält fest, dass die fast 16 Hektar große Fläche zwar in der Stadtklimaanalyse als regional bedeutsam eingestuft sei, aber dennoch vollständig überplant wird. Das bisherige Kaltluftentstehungsgebiet, das „dazu beiträgt, das Duisburger Stadtgebiet mit Frischluft zu versorgen“, gehe dadurch teilweise verloren. Allerdings nur der westliche Teil – der östliche Abschnitt sei aber bedeutender und bleibe erhalten. „Eine weitere Ausdehnung von Baugebieten in diese Richtung ist auch langfristig nicht beabsichtigt“, hält das Gutachten fest.
Schon heute sei das Gebiet keinesfalls Natur pur, betont das Umweltgutachten. Durch den Einfluss des Menschen weise das Areal „nur einen sehr geringen Anteil an naturnahen Lebensräumen auf“. Auch mit der Artenvielfalt ist es demzufolge nicht weit her: Die biologische Vielfalt bezeichnet das Gutachten
Schon heute sei das Gebiet keinesfalls Natur pur, betont das Umweltgutachten.
als „insgesamt mäßig“. Durch das Neubauprojekt sieht es keine drohende Verschlechterung, weil nicht nur Nahrungs- und Nistplätze verschwinden, sondern auch neue hinzukämen. Das Umweltgutachten stellt einige Regeln und Empfehlun-
Für Gehwege und Straßen empfehlen die Gutachter eine fledermaus- und insektenfreundliche
Beleuchtung.
gen auf, die Am Alten Angerbach künftig gelten sollen. So sollen die am Bach selbst heimischen Arten geschützt werden, indem die Bebauung genug Abstand einhält.
Für Gehwege und Straßen im Neubaugebiet empfehlen die Gutachter eine fledermaus- und insektenfreundliche Beleuchtung; Fassaden sollen nicht intensiv beleuchtet werden. Auch Gärten sollen nachts