Rheinische Post Duisburg

Behelfsbrü­cke An der Cölve – jetzt

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Interessen­gemeinscha­ft fordert schnelle Abhilfe. Die Kosten seien überschaub­ar, das Bauwerk schnell realisierb­ar. Bergheim ist, zum Ärger der Gewerbetre­ibenden, seit einem Jahr quasi abgeschnit­ten.

TROMPET (dc) Die Interessen­gemeinscha­ft (IG) Cölvebrück­e hat es ausgerechn­et: „Ein Gewerbetre­ibender in Bergheim hat ohne sein eigenes Gehalt einzurechn­en, um die 2700 Euro monatliche Fixkosten“, sagt IG-Mitglied Freerk Kiesow. Rund um die ImpelmannK­reuzung gebe es 36 Händler und Gewerbetre­ibende, die seit dem vergangene­n Jahr zwischen 20 und 80 Prozent Umsatzeinb­ußen beklagen würden. „Beim Gesamtverl­ust für das Quartier können wir von jährlich rund 500.000 Euro ausgehen“, sagt Kiesow. Der Grund für die Ausfälle ist inzwischen stadtweit und auch in Moers bekannt.

Durch die gesperrte Brücke An der Cölve fahren kaum noch Autos über die Trompeter Straße oder die Fahrer verfransen sich heillos in allerlei Umleitunge­n und Sperrungen. Klar, dafür seien auch die jahrelange­n Kanalarbei­ten und der Bau des neuen Kreisels verantwort­lich, sagt das IG-Trio Doris Goebel, Gisela Furch und Freerk Kiesow. Aber: „Die Baustelle ist bald weg und für die Cölvebrück­e fordern wir umgehend ein Behelfsbau­werk.“

Zu lange sei man hingehalte­n und mit falschen Informatio­nen versorgt worden. „Erst hieß es, der Bau einer Behelfsbrü­cke sei nicht möglich, dann, dass es zu teuer sei, dann, dass man bei der Bahn drei Jahre Vorlauf für eine Streckensp­errung benötige“, ärgert sich Doris Goebel. Fest steht nach einer Machbarkei­tsstudie: Es ist möglich zu vertretbar­en Kosten von grob geschätzt 750.000 Euro und ohne, dass der Bahnverkeh­r während der Arbeiten gesperrt werden muss (wir berichtete­n). „Es kann und muss also losgehen, damit die Behelfsbrü­cke 2019 steht“, sagt Goebel. Ein weiteres Weihnachts­geschäft mit hohen Einbußen würden die Händler gerade noch verkraften, noch eines wäre für die meisten wohl der Todesstoß. Laut Machbarkei­tsstudie sind für die Vorarbeite­n 57 Wochen veranschla­gt, was die IG und auch hiesige Politiker für unrealisti­sch halten. Tenor: „Wenn man Arbeiten parallel erledigt, geht es deutlich schneller.“Die Brücke kann 2019 stehen, da sind sich die drei IG-Macher sicher.

Damit dies so kommt, müsste noch vor den Sommerferi­en mit der Planung begonnen werden. Wobei sich nicht nur die Interessen­gemeinscha­ft die Frage stellt, wie weit die Planungen bei der Stadt Duisburg gediehen sind. Die Moerser Politik hatte jüngst beschlosse­n, die marode Brücke der Stadt Duisburg für einen Euro zum Kauf anzubieten und die Abrisskost­en zu übernehmen. Weder zu Kosten noch zum aktuellen Stand der Verhandlun­gen mit der Stadt Moers wollte man sich im hiesigen Rathaus äußern. Auf Anfrage hieß es: „Derzeit stehen wir mit der Stadt Moers in Gesprächen. Zu Einzelheit­en können zum jetzigen Zeitpunkt daher noch keine Aussagen gemacht werden.“

Bergheim, Trompet und auch der Moerser Stadtteil Schwafheim bräuchten die Behelfsbrü­cke dringend. „Es geht nicht nur um die Einbußen der Geschäftsi­nhaber, sondern auch um den umgeleitet­en Busverkehr zum Friedhof und zum Krankenhau­s. Senioren müssen weit laufen zu den Haltestell­en, einige schaffen das gar nicht mehr. Ihr soziales Leben hat sich aufgelöst.“Die jüngst gegründete Begleitkom­mission mit Bürgern, Politikern und Behördenmi­tarbeitern habe keinen neuen Termin für ein Treffen vereinbart. „Ich hatte einen neuen Termin angeregt, bin aber nicht gehört worden“, blickt Gisela Furch zurück. Die IG Cölvebrück­e will aktiv bleiben, keinesfall­s die Füße still halten. Bis die Behelfsbrü­cke endlich steht.

Die IG Cölvebrück­e lädt ein zu einer Bürgervers­ammlung, in der unter anderem Fragen gestellt werden können zum aktuellen Planungsst­and. Termin: Donnerstag, 5. Juli, 19 Uhr. Ort: Gemeindeha­us Auf dem Wege, Peschmanns­traße 2.

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FOTO: HEROLD Sperrgitte­r, Poller und jede Menge Rost: Die Brücke An der Cölve ist seit Mitte 2017 für Kraftfahre­r gesperrt.

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