Ilia Gruev lobt die Arbeit von Ivica Grlic
Der Trainer und der Sportdirektor sehen den Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg vor dem Trainingsstart am Sonntag gut aufgestellt. Im zweiten Jahr nach dem Aufstieg will Ilia Gruev die Mannschaft in der Klasse etablieren.
Trainer Ilia Gruev und Sportdirektor Ivica Grlic präsentierten sich am Mittwoch bei der Pressekonferenz des Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg vor dem Trainingsauftakt am Sonntag bestens gelaunt. Gruev erzählte von seinem Urlaub, den er in seiner bulgarischen Heimat und in der Türkei verbracht hat. Auch ohne Fußball. „Es tat gut, das Leben aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten“, sagte der 48-Jährige. Nun schaut der Coach aber wieder
„Wir haben verschiedene Typen, wir sind anders
aufgestellt“
Ilia Gruev aus der gewohnten Perspektive auf die Dinge. „Ich habe Lust auf die neue Saison“, sagte der Coach.
Die MSV-Profis nehmen bereits heute die Arbeit auf und unterziehen sich individuell den obligatorischen Untersuchungen und Fitnesstests. Erst am Sonntag kommt der neue Kader zusammen. Zunächst ist an der Westender Straße das Wiegen angesagt. Ein Kilogramm Übergewicht lässt Gruev durchgehen, für jedes weitere überflüssige Gramm müssen die Spieler einen Euro abdrücken. Um 15 Uhr (das Rahmenprogramm des Familientages beginnt um 14 Uhr) stellt der MSV die Mannschaft vor. Fabian Schnellhardt wird nicht dabei sein. Er erhielt Sonderurlaub. Der Mittelfeldspieler heiratet am Sonntag seine Partnerin Valentina und wird erst am Montag zum Team stoßen.
Anders als in den vergangenen beiden Jahren kann Ilia Gruev von Beginn an mit dem kompletten Kader arbeiten. Sportdirektor Ivica Grlic sieht seine Arbeit weitgehend erledigt. Mit Torwart Daniel Mesenhöler ging am Dienstag der siebte externe Neuzugang an Bord. Damit sind alle Planstellen besetzt, auch wenn Grlic mit der obligatorischen Einschränkung aufwartet, dass „zu 100 Prozent nichts auszuschließen ist, wir halten die Augen auf“.
„Ivo hat einen guten Job gemacht“, lobt Gruev den Manager. Der Coach freut sich, dass wichtige Stützen geblieben sind und die neu- en Spieler frischen Wind in den Kader bringen. „Wir haben verschiedene Typen, wir sind anders aufgestellt“, sagt der Fußball-Lehrer.
Konkurrenzkämpfe erwarten die Verantwortlichen in allen Mannschaftsbereichen, aber vor allem im Tor, im Sturm und auf den offensiven Außenbahnen. Zu sicher soll sich kein Spieler fühlen. Das gilt auch für vermeintliche Platzhirsche. Zum Beispiel für Kevin Wolze. „Kevin hat seine bislang stärkste Saison gespielt. Er muss das nun bestätigen“, sagt Grlic und nimmt den Linksverteidiger in die Pflicht. Wolze wird übrigens auch in der neuen Saison die Kapitänsbinde tragen.
Mit dem neuen Personal ist der MSV variabler. Dem Trainer bietet sich in der Vorbereitung die Gelegenheit, neue taktische Varianten auszuprobieren. In der letzten Saison vertraute er weitgehend auf das 4-4-2-System, das vermutlich weiter die favorisierte Variante sein wird.
Für die neue Spielzeit nimmt sich der Trainer vor allem zwei Dinge vor. Er will die Zebras im zweiten Jahr nach dem Aufstieg in der Liga etablieren. Und er möchte die Abwehr stabilisieren. 56 Gegentore waren viel Holz. Diese Marke will Gruev klar unterbieten. Der Trainer verzichtete übrigens auf die Vokabel, die in der letzten Saison zum geflügelten Wort wurde. Der Begriff „seriös“ging ihm in den gut 60 Minuten nicht über die Lippen. Das wird er sicherlich bald nachholen.