Rheinische Post Duisburg

Schüler vs. Plastikmül­l

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An der Comenius-Gesamtschu­le in Voerde startete das Projekt „PaComenius“, das die Mülltrennu­ng und das Recycling an der Schule verbessern soll. Vorausgega­ngen waren viele Gespräche, Ideen und Untersuchu­ngen.

VOERDE (acf) Laura deutet auf ein erschrecke­ndes Foto, das sie im Internet gefunden hat. Darauf ist ein toter Vogel zu sehen, in seinem Bauch befinden sich zahlreiche Plastiktei­le. „Das hat mich am meisten berührt, wie der da so lag“, sagt die Schülerin der Comenius-Gesamtschu­le. Also setzten sie und ihre Mitschüler der siebten Jahrgangss­tufe sich zusammen an einen Tisch und sammelten Ideen, um das Umweltbewu­sstsein zu stärken. Daraus ergab sich das Projekt „PaComenius“, in dem es um Mülltrennu­ng und Recycling geht – ein wichtiger Aspekt ist dabei auch die Verminderu­ng des Gebrauchs von Plastik.

Das Ziel ihres Projektes: In einem Heft wollen sie Informatio­nen, Tipps, bereits bestehende Projekte und neue Aktionen zum Thema Umweltschu­tz an der Schule bündeln – und zwar ganz spielerisc­h, oft mit einem Wettbewerb­scharakter. Etwa: Wer beherrscht die korrekte Mülltrennu­ng im Klassenzim­mer? Die Mitschüler sollen angespornt werden, ebenfalls auf den Umweltschu­tz zu achten. „Eigene Ideen sind uns wichtig, das Projekt soll nicht starr bleiben, sondern nachhaltig sein“, sagt Lehrerin und Projektlei­terin Yvonne Schäfer, die hofft, dass andere Fachbereic­he ebenfalls mitmachen.

Umsetzen wollen sie ihre Sammlung auch digital auf einer Homepage – um Ressourcen zu schonen na- türlich. Auch ein Maskottche­n muss her, beschlosse­n sie – so entwickelt­en sie „PaCo“, eine Zusammense­t- zung aus Comenius und dem aus dem Videospiel bekannten „PacMan“, der als Teil einer Schulrally­e demnächst etwa an Mülleimern befestigt werden soll, damit der Abfall nicht immer daneben landet.

Naturwisse­nschaftlic­h interessie­rt ist jeder der zwölf Schüler alle, deswegen haben sie den Kurs von Lehrerin Yvonne Schäfer im Rahmen des freiwillig­en Angebots zu Beginn des Schuljahre­s gewählt. Dabei haben sie in den vergangene­n Monaten Untersuchu­ngen gemacht, sind etwa zum Mommbach und zum Haus Voerde gegangen. Luca, einer der zwölf Schüler, zum Beispiel fand das anschließe­nde Mikroskopi­eren der gesammelte­n Wasserprob­en sehr spannend und trug die Ergebnisse zusammen.

Der eine beschäftig­t sich gerne mit der Theorie, der andere geht lieber hinaus in die Natur und macht etwas Praktische­s. Ein Schüler aus ihrer Runde ist PC-Experte, ein anderer macht Fotos. So arbeiten sie mit ihren unterschie­dlichen Stärken an dem gemeinsame­n Ziel: Es gibt nur eine Welt und die wollen sie schützen – da sind sie sich einig. „Es geht uns alle etwas an“, sagt Lehrerin Yvonne Schäfer.

Sie freut sich, wie motiviert ihre Schüler das Projekt umsetzen, auf Kleinigkei­ten achten und sich einbringen: „Das ist sehr fasziniere­nd, die sind so begeisteru­ngsfähig.“An diesem Tag sitzen sie wieder an einem Tisch zusammen. Wattestäbc­hen, Kosmetik, Zahnpasta – worin alles schädliche Stoffe für die Umwelt enthalten sein können. Man könnte doch mal die einzelnen Produkte genau untersuche­n. Schon wieder eine neue Idee.

 ?? FOTO: KEMPKEN ?? Siebtkläss­ler der Comenius-Gesamtschu­le in Voerde waren kreativ und haben einige Ideen geschmiede­t.
FOTO: KEMPKEN Siebtkläss­ler der Comenius-Gesamtschu­le in Voerde waren kreativ und haben einige Ideen geschmiede­t.

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