Hospizdienst stellt neue Zweigstelle in Homberg vor
Die Eröffnung war ein langjähriger Wunsch des Malteser Hilfsdienstes, um auf der linken Rheinseite präsent zu sein.
HOMBERG (MF) Die Nachricht, dass die Krankheit, die schon seit Monaten den Alltag einschränkt, nicht heilbar ist, kommt oft sehr plötzlich und ist für Betroffene dann besonders niederschmetternd. Helfen kann der ambulante Malteser Hospizdienst St. Raphael, dessen neue Zweigstelle in Homberg jetzt zum Tag der offenen Tür einlud. Eingezogen ist die soziale Einrichtung bereits zum 1. April. „Unsere Hauptstelle befindet sich in Huckingen, weswegen Klienten immer dort anrufen mussten. Mit der Eröffnung dieser Zweigstelle wollen wir auch auf der anderen Rheinseite präsent sein“, sagt Mechthild Schulten, jetzt Leiterin beider Hospizzentren.
„Hier in den Büros koordinieren wir unsere Arbeit, nehmen Telefonate an, verteilen Broschüren und beraten die Menschen“, erklärt Andrea Kleinefehn, eine der hauptamtlichen Mitarbeiterinnen in der neuen Homberger Zweigstelle. „Unser Augenmerk liegt auf der psychosozialen Begleitung, anders als bei Pflegediensten. Wir sind Ansprechpartner für alle Fragen und Probleme.“Die Mitarbeiter beurteilen zunächst die Situation der Familie.
Andrea Kleinefehn „Das sind vor allem Menschen, die eine Krankheit haben, die man nicht mehr heilen kann. Wir helfen aber auch deren Angehörigen, die oft nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen“, so Kleinefehn.
Dies beziehe sich nicht nur auf Erwachsene, sondern auch auf Kinder und Jugendliche. „Da gibt es zum Beispiel Eltern, die sich unsicher sind, wie sie ihrem Kind erklären sollen, dass die Oma stirbt“, ergänzt sie.
Der Malteser Hospizdienst arbeitet eng mit anderen Anlaufstellen zusammen. „Wenn jemand Palliativpflege benötigt, können wir die Menschen direkt vermitteln. Wir klären sie aber auch darüber auf, welche Hilfen sie in Anspruch nehmen können und welche Rechte sie haben“, sagt Kleinefehns Kollegin Sabine Wald.
Die Betreuung zu Hause erfolgt durch rund 80 Ehrenamtliche, hinzu kommen weitere 20 Freiwillige, die die Arbeit des Hospizdienstes unterstützen, ohne direkt mit Patienten und Angehörigen zusammen zu arbeiten. Die einzigen Hauptamtlichen sind Schulten und ihr kompetenter Mitarbeiterstab, die die Einsätze koordinieren.
Die Eröffnung der Homberger Zweigstelle sei ein langjähriger Wunsch der Mitarbeiter in Huckingen gewesen, erzählt Leiterin Schulten. Viele Klienten seien froh, dass der Weg zum Malteser Hospizdienst nun etwas kürzer sei. „Wir haben seitdem zwar viele neue Klienten dazugewonnen, doch das Angebot ist noch immer viel zu unbekannt“, sagt sie und fügt hinzu: „Selbstverständlich ist es kostenlos.“
Schulten betont die Bedeutung der Mitarbeit im Hospizdienst: „Man glaubt gar nicht, wie viel Kompetenz es braucht, um in Krisensituation richtig helfen zu können. Das Angebot deckt viele Bereiche ab.“Immer sei sie auf der Suche nach neuen Ehrenamtlichen. Sie verspricht: „Jeder arbeitet im Rahmen seiner Möglichkeiten und bekommt die Gelegenheit, seine Fähigkeiten einzubringen“, sagt Schulten. Ein neuer Vorbereitungskurs soll im September stattfinde
Der neue ambulante Malteser Hospizdienst befindet sich in der Johannisstraße 20, gegenüber des Homberger Krankenhauses.
„Unser Augenmerk liegt auf der psychosozialen Begleitung, anders als
bei Pflegediensten“
Hospizdienst
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