Schöne Fohlen, edle Stuten
Bei der Schau am Sternweg stand in diesem Jahr der Nachwuchs eines besonderen Hengstes im Fokus. Auch Olympiasiegerin Isabell Werth war wieder zu Gast.
HÜNXE (acf) Die Mähnen der Fohlen sind dem Anlass entsprechend schick frisiert. Manch ein Tier tänzelt aufgeregt auf seinen langen dünnen Beinen, macht sogar Bocksprünge. Andere laufen ganz dicht bei der Mutter, weichen der Stute nicht von der Seite. „Die haben noch eine Mutter-Kind-Beziehung“, erklärt Kreistierzuchtberater Ludwig Hermanns. Und so haben die Kleinen immer neben den Großen ihren Auftritt bei der Stuten- und Fohlenschau des Kreises Wesel, die gestern wieder auf dem Gelände des Reit- und Fahrvereins Hünxe stattfand.
Viele Zuschauer sind zur Anlage am Sternweg gekommen, um das Highlight nicht zu verpassen: die Fohlen des Hengstes „De Beau“von Besitzerin Madeleine Winter-Schulze. Eins der Tiere gehört der Züchterin und mehrfachen Olympiasiegerin Isabell Werth, die an diesem Tag ebenfalls zu Gast ist und gespannt zusieht. Seit anderthalb Jahren arbeitet sie mit „De Beau“und beschreibt den Henn als „sehr charakterstark und ehrlich“Spannend werde es im nächsten Jahr, wenn es Richtung Bundeschampionat gehe, sagt Werth, die fast jedes Jahr – wenn kein Turnier dazwischenkommt – die Schau in Hünxe besucht.
„Eine tolle Veranstaltung und ein Aushängeschild im Kreis Wesel“, sagt Bürgermeister Dirk Buschmann, der soeben die erste Reservesiegerstute (Deneuve) von HM Sporthorses in Dinslaken mit ausgezeichnet hat. In der Gemeinde Hünxe gebe es viele Reiterbetriebe, das sei natürlich ein Freizeitfaktor, sagt Buschmann. Nicht nur das – die Zucht und Haltung der Pferde ist auch wirtschaftlich von Bedeutung. Kreistierzuchtberater Ludwig Hermanns nennt den Verkauf von Bedarfsartikeln, den Tierarzt, Hufschmied und die Pensionspferdehaltung als Beispiele: „Die Zucht und Haltung der Pferde wird als Wirtschaftsfaktor gerne unterschätzt.“Etwa 10000 Pferde seien im Kreis Wesel registriert.
Während es bei der Schau der Stuten um Platzierungen und die Qualifikation zur Elitestutenschau geht, erhalten die Fohlen von den Richtern entsprechend ihres Auftretens Kommentare. Hermanns erklärt, worauf es ankommt: Wie ist die Entwicklung? Sind die Tiere korrekt ge- baut? Kann das Beinwerk die Last eines Reiters tragen? Mit geschultem Blick begutachtet die Jury die zahlreichen Tiere, behält die Besonderheiten im Gedächtnis. Ludwig Hermanns freut sich, dass in diesem Jahr mit rund 140 Tieren nochmal ein Drittel mehr als im letzten Jahr dabei sind. Für die Züchter, die ihre Fohlen nicht selber aufziehen wollen, ist die Schau nochmal eine gute Möglichkeit, die Tiere zu zeigen. So lockt die Veranstaltung in Hünxe vor allem auch viel Fachpublikum an. Aber auch reine Pferdefans – wie etwa Maria und Petra Daniels, die aus Isselburg kommen: „Weil Pferde eben schön sind“, sagt Maria Daniels. Die Mutter und ihre Tochter haben soeben einen Blick auf die Fohlen geworfen, die quirligen Tiere sind ein besonderer Hingucker.