Nur noch jedes fünfte gekaufte Auto ist ein Diesel
DUISBURG/BERLIN (rtr) Mitten im Streit über neue Maßnahmen gegen Fahrverbote kehren Privatkunden in Deutschland dem Diesel zunehmend den Rücken. Noch 2012 habe der Anteil der Dieselkäufe unter Privatkunden bei 34 Prozent gelegen – in den ersten acht Monaten des laufenden Jahres seien es noch 19,3 Prozent gewesen, sagte Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen. Ein Großteil der Dieselbesitzer, die mit Fahrverboten rechnen müssten, werde sich kaum wieder für einen Diesel entscheiden.
Der Koalitionsausschuss der Bundesregierung sollte am Abend einen Kompromiss in dem seit Monaten währenden Streit zwischen Union und SPD finden, um Fahrverbote in Städten zu vermeiden. Während Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) auf Hardware-Nachrüstungen beharrte, setzte Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) vor allem auf den Umtausch älterer Diesel in Neufahrzeuge.
Volkswagen hält offenbar eine technische Nachrüstung älterer Dieselautos für derzeit nicht umsetzbar. Ein Manager des Wolfsburger Konzerns verwies darauf, dass die Zulieferer von Katalysatoren zur Stickoxid-Reduktion dafür keine Haftung übernähmen. Auch die Autobauer lehnten Garantien für technische Eingriffe an den Wagen ab. Offiziell bekräftigte Volkswagen lediglich, man sei kompromissbereit. Im Gespräch waren Umtauschprämien bis zu 10.000 Euro pro Fahrzeug.