Eine gute Sonnenbrille hält auch UV-Strahlen ab
Birgit Hartmann Sonnenlicht schadet nicht nur unserer Haut, auch unsere Augen können durch zu viel Sonne geschädigt werden. Besonders gefährdet sind: Hornhaut, Linse und Netzhaut unserer Augen. Die Hornhaut der Augen entzündet sich durch UV-Strahlung. Betroffene haben eine Verblitzung. Diese ist sehr schmerzhaft, heilt aber mit Augensalbe meist schnell wieder ab. Die Augenlinse kann durch UV-Strahlung trüb werden; man spricht von der Katarakt. Diese lässt sich durch eine Operation behandeln. Dabei wird die trübe Augenlinse abgesaugt und durch eine klare Kunstlinse ersetzt.
UV-Strahlung kann der Netzhaut bleibende Schäden zufügen. Die Makula ist besonders empfindlich. Sie ist der Teil der Netzhaut, mit dem wir scharf sehen; hier ist die Dichte der Sehzellen am höchsten. Kommt es zur Schädigung der Makula, wird die Sehschärfe schlecht. Im schlimmsten Fall droht die Erblindung.
Bei Sonnenbrillen muss man zwischen UV-Schutz und Blendschutz unterscheiden. Entscheidend für die Qualität einer Brille ist der UV-Schutz der Gläser, da nur dieser unsere Augen vor der schädlichen UV-Strahlung schützen kann. UV-Schutz gibt es auch bei un- getönten Brillengläsern. Der Blendschutz wird durch die Tönung der Gläser erreicht. Er ist auch für den Laien gut erkennbar: Je dunkler die Brille, desto größer der Blendschutz. Der UV-Schutz kann nur vom Fachmann ermittelt werden.
Beim Kauf einer Brille sind wir auf die Angaben vom Hersteller angewiesen. Bei grellem Licht werden unsere Pupillen eng. Sonnenbrillen ohne ausreichenden UV-Schutz sind besonders gefährlich, da durch die Tönung die Engstellung der Pupillen wegfällt und die schädlichen UV-Strahlen ungehindert in die Augen einfallen können. Es kommt zur Schädigung, weil wir uns in falscher Sicherheit wiegen.
Im Gebirge oder am Meer sollten wir eine Sonnenbrille der EU Kategorie 3 tragen (82 bis 92 Prozent Lichtabsorption). Im Flachland reicht Klasse 2 (57 bis 82 Prozent). Für Hochgebirge und Gletscher ist die Klasse 4 ratsam (92 bis 97 Prozent). Für den Straßenverkehr sind die Sonnenbrillen der Klasse 4 nicht mehr erlaubt. Kinderaugen reagieren besonders empfindlich auf direkte Sonneneinstrahlung. Kinder sollten in der Sonne einen Sonnenhut oder eine Sonnenbrille vom Optiker tragen.
Fazit: Eine Sonnenbrille sollte vor UV-Strahlung schützen, nicht bloß durch Tönung die Blendung vermeiden.