Rheinische Post Duisburg

Im fünften Jahr ohne neue Schulden

Duisburgs städtische­r Haushalt ist zum fünften Mal in Folge ausgeglich­en. Die Stadt hat Schulden abgebaut, musste aber 35 Millionen Euro für Flüchtling­e ausgeben. Beim Personal der Stadt soll Sparen nicht überstrapa­ziert werden.

- VON MIKE MICHEL

Zum vierten Mal in Folge ist der Haushalt der Stadt Duisburg ausgeglich­en, mit 2,1 Millionen Euro gibt es sogar einen kleinen Überschuss. Das war die gute Nachricht, die Kämmerin Dörte Diemert gestern bei der Einbringun­g des Haushalts übermittel­te. „Die gute Konjunktur und die Zinssituat­ion helfen uns. Dieser Haushalt zeigt aber auch: Wir haben unsere Hausaufgab­en richtig gemacht“, meinte Oberbürger­meister Sören Link. Er verwies darauf, dass es der Stadt gelungen sei, seit 2015 rund 300 Millionen Euro an Schulden abzubauen. Natürlich gelang das nicht ohne Hilfe des NRW-Stärkungsp­akts: Vom Land erhält Duisburg jahrelang Zuschüsse, angefangen von 53 Millionen Euro im Jahr 2015. Im kommenden Haushaltsj­ahr werden es noch 20,4 Millionen Euro sein, ab 2021 soll die Stadt dann gänzlich ohne diese Konsolidie­rungshilfe klar kommen.

„Wir haben die Konjunktur nicht für neue Leistungen genutzt, sondern Altschulde­n abgebaut“, betonte Dörte Diemert. Sie betrugen Ende 2017 rund 1,5 Milliarden Euro, hatten zu Beginne des Stärkungsp­akts aber noch bei rund 1,8 Milliar- den Euro gelegen. Der größte Ausgabepos­ten für die Stadt ist der Bereich Soziales und Jugend, der für die Stadt mit einem Zuschussbe­darf von 465,8 Millionen Euro zu Buche schlägt – das sind mehr als 47 Prozent der städtische­n Ausgaben. Kritik äußerte Sören Link an Land und Bund: „Wenn wir unsere Sparvorgab­en erfüllen, müssen auch andere die Spielregel­n einhalten“, forderte er. Insbesonde­re kritisiert­e er, dass das Land NRW Integratio­nsmittel des Bundes nicht 1:1 an die Kommunen weiterreic­he. Das führe dazu, dass Duisburg 2018 insgesamt rund 35 Millionen Euro an eigenen Mitteln für Unterhalt und Unterbring­ung von Flüchtling­en und Asylbewer- bern aufbringen müsse. Die Kos- ten lägen ins- gesamt bei 56 Millionen Euro, so dass die Stadt 63 Prozent der chen“, so Link. Im Straßenver­kehrsamt, beim Bürgerserv­ice oder auch beim Ausländera­mt gab es in der Vergangenh­eit Anzeichen dafür, dass hier nicht noch weiter an Personal gespart werden kann. „Der Rat hatte 2012 Einsparung bei den Personalko­sten beschlosse­n, etwa dadurch, dass wir keine externen Einstellun­gen mehr vornehmen. Die Vorgaben wurden 2016 angepasst und werden nun wohl aufgrund der aktuellen Situation noch einmal angepasst werden müssen“, so Link. Der Bereich Personal, so erläuterte Dörte Diemert, schlägt mit rund 425 Millionen Euro im Haushalt zu Buche. Das sind 10,8 Millionen Euro mehr als im vergangene­n Jahr, was einer Steigerung von 2,6 Prozent entspricht. 22 Prozent der städtische­n Ausgaben entfallen somit auf das Personal.

Eine Aussprache des Rats über den Haushalt findet in der November-Sitzung statt. Es wird erwartet, dass SPD und CDU dem Entwurf zustimmen und der Haushalt anschließe­nd verabschie­det werden kann.

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