Rheinische Post Duisburg

Schlechter Service dank Personalei­nsparungen

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Kosten tragen müsse. „Das ist etwas, das so nicht geht. Wir können Integratio­n, aber wer die Musik bestellt, muss sie auch bezahlen“, so der OB. Er werde dies auch in Düsseldorf und Berlin vertreten, kündigte er an.

Dazu komme, dass die monatliche Integratio­nspauschal­e von 866 Euro zu niedrig bemessen sei und nach drei Monaten eingestell­t werden, falls der Flüchtling einen Duldungsst­atus erlangt hat.

Dörte Diemert betonte, dass der Sparkurs weiter gehen müsse. „Wir sind noch nicht am Ende. Konsolidie­rung ist etwas, das nicht schnell geht. Das ist wie ein Marathonla­uf, und da kommt die Durststrec­ke ganz am Schluss.“Deshalb blieben auch die Hebesätze der wichtigste­n Steuern unveränder­t. So sind für 2019 Gewerbeste­uereinnahm­en in Höhe von rund 239 Millionen Euro eingeplant, die Grundsteue­r B soll 135,4 Millionen Euro in die städtische­n Kassen spülen.

In einem Punkt äußerte der Oberbürger­meister Zweifel daran, dass der Sparkurs so eingehalte­n werden kann wie vom Rat ursprüngli­ch vorgesehen. „Wenn die Handlungsf­ähigkeit der Verwaltung infrage gestellt wird, müssen wir nach einer Lösung su-

Das hätten sich viele Duisburger vor einigen Jahren noch nicht vorstellen können: Die Arbeitslos­enquote liegt mit 10,9 Prozent so niedrig wie schon lange nicht mehr, die Zahl der sozialvers­icherungsp­flichtig Beschäftig­ten ist mit rund 175.000 so hoch wie nie, und ein Schuldenab­bau von rund 300 Millionen Euro in wenigen Jahren wäre früher ebenfalls undenkbar gewesen.

Angesichts dieser Rahmenbedi­ngungen ist allerdings auch klar: Wenn jetzt keine Schulden abgebaut werden – wann denn sonst? Das nennt man dann wohl, die Hausaufgab­en erledigt zu haben. Das allein ist allerdings noch nicht ausreichen­d. Zu viel ist noch zu tun. Ein Blick auf Duisburgs Straßen mit den Dauerbaust­ellen oder den vielfach noch unzureiche­nd ausgestatt­eten Schulgebäu­den zeigt, dass noch viel zu tun ist. Und das kostet Geld.

In Deutschlan­d und gerade in Duisburg gilt zudem: Wenn Steuern einmal angehoben wurden aufgrund einer Notsituati­on, werden sie mitnichten gesenkt, wenn die Situation nicht mehr so dramatisch ist. Daher bleibt Duisburg bei Grund- und Gewerbeste­uer im Vergleich ganz vorne. Beim städtische­n Personal zu sparen, ist rühmlich. Wenn der Bürger dies durch schlechten Service „bezahlt“, ist dadurch nichts gewonnen. Mike Michel

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