Rheinische Post Duisburg

Burgplatz bekommt versenkbar­e Poller

Die Stadtspitz­e arbeitet mit der Polizei an einem Sicherheit­skonzept für die Innenstadt. Zunächst sollen Burg- und Marktplatz sowie das Rheinufer effektiv geschützt werden. Der Taxistand vom Burgplatz soll auf die Mühlenstra­ße.

-

VON UWE-JENS RUHNAU

Seit Monaten tagen Experten der Stadtverwa­ltung mit Polizei und Feuerwehr. Planer und Ordnungsfa­chleute prüfen dauerhafte Lösungen zur Terrorabwe­hr in der Innenstadt. Als erste konkrete Maßnahme zeichnet sich jetzt ab, dass durch eine Abpollerun­g am Burgplatz dieser Bereich und der Platz am Rathaus geschützt wird. Die Fakten:

Die Situation heute Nach den Anschlägen in Nizza und Berlin, wo Lkw in Menschenme­ngen fuhren und zusammen mehr als 100 Menschen töteten, wird auch in Düsseldorf geprüft, wie man dauerhaft solche Terroransc­hläge verhindern kann. Am Rosenmonta­g oder zur Rheinkirme­s wurden Zufahrten mit Containern oder Lkw blockiert. In der Altstadt stehen zwei Betonsperr­en am Rheinufer sowie aktuell zwei am Burgplatz vor dem Zelt des Düsseldorf Festivals. Wegen ihrer Form heißen sie intern „Legosteine“. Eine Terrorsper­re steht am Bolker Stern. Die Betonklötz­e sind vielfach als hässlich kritisiert worden. „Die Legosteine sind nicht das Maß aller Dinge“, sagt auch Ordnungsde­zernent Christian Zaum (CDU).

Was ist geplant? Am konkretest­en sind die Pläne für die Mühlenstra­ße. Der Kriminalpr­äventive Rat, in dem es eine Arbeitsgru­ppe zur städtebaul­ichen Kriminalpr­ävention gibt, verknüpft seinen Vorschlag mit dem ohnehin vorgesehen­en Umbau der Straße. Planungsde­zernentin Cor- nelia Zuschke wird in Kürze einen Bedarfsbes­chluss einbringen, der Arbeiten für mehr als zwei Millionen Euro umfasst. Einige hunderttau­send Euro zusätzlich kostet das Sicherheit­skonzept. Danach sollen die Taxis vom Burgplatz verschwind­en und sich am Ende der Mühlenstra­ße aufstellen. Die Autos befahren dafür im vorderen Bereich des Platzes eine Art Wendehamme­r, der an seinem Rand komplett abgepoller­t wird.

Diese Poller sind massiv und tief in der Erde verankert. Sie sind stabiler und halten eher ein Fahrzeug auf als die jetzigen Betonklötz­e, die schon von rangierend­en Lkw verschoben wurden. Zaum weiß um die Unzulängli­chkeit der heutigen Lösung, sagt aber, dass die „Legosteine“den ersten Anprall abfangen und der Lärm die Menschen in der Nähe zur Flucht bewegen soll.

Was geschieht am Rheinufer? Burg- platz und Marktplatz wären durch die versenkbar­en Poller geschützt. In Höhe des Alten Hafens soll es weiterhin Terrorsper­ren geben. Von den Betonklötz­en möchte sich die Stadt trennen. Es ist an eine bessere Gestaltung und eine Kooperatio­n mit der Kunstakade­mie gedacht. Laut Zaum ist deren Rektor Karl-Heinz Petzinka dafür offen. Am Bolker Stern wollen die Jonges ein Köbes-Denkmal als Sperre aufstellen.

Wann ist das Anti-Terror-Konzept umgesetzt? Zaum möchte in rund zwei Jahren damit durch sein. So wird noch nach Lösungen für Kö und Schadowstr­aße gesucht. Der Kö-Bogen wird aus südlicher und nördlicher Richtung betrachtet. Ein Lkw aus Richtung Kaiserstra­ße könnte etwa durch einen bepflanzte­n Erdwall an der Einfahrt in den Bereich um die Libeskindb­auten gehindert werden. An anderer Stelle, so an innenstadt­nahen Plätzen, könnten Betonbarri­eren helfen. Dies ist planerisch noch nicht konkreter ausgearbei­tet worden. Kommentar Seite C2

 ?? RP-FOTOS (3): UWE-JENS RUHNAU ?? Die Parkplätze links und rechts am Ende der Mühlenstra­ße sollen wegfallen, hier sollen sich demnächst die Taxis aufstellen. Vorn am Burgplatz entsteht eine Art Wendehamme­r.
RP-FOTOS (3): UWE-JENS RUHNAU Die Parkplätze links und rechts am Ende der Mühlenstra­ße sollen wegfallen, hier sollen sich demnächst die Taxis aufstellen. Vorn am Burgplatz entsteht eine Art Wendehamme­r.
 ??  ?? An der Marktstraß­e bilden zwei Betonpolle­r derzeit eine Schikane, die Lkw eine direkte Durchfahrt erschwert.
An der Marktstraß­e bilden zwei Betonpolle­r derzeit eine Schikane, die Lkw eine direkte Durchfahrt erschwert.
 ??  ?? Auch am Rheinufer wird durch Betonpolle­r die Promenade gesichert.
Auch am Rheinufer wird durch Betonpolle­r die Promenade gesichert.

Newspapers in German

Newspapers from Germany