Pyros gefährden Fortuna-Transfers
Klubboss Schäfer ist sauer auf die Zündler. Kritik erntet auch der Ordnungsdienst.
MÖNCHENGLADBACH (erer/kk) Der exzessive Einsatz von Pyrotechnik durch Fortuna Düsseldorfs Fans beim 0:3 in Mönchengladbach hat den Vorstandsvorsitzenden Robert Schäfer mindestens so verärgert wie die Niederlage. „Mir geht das so auf die Nerven, dass man ein Spiel so an den Rand eines Abbruchs bringt. Nur wegen einer nicht nachvollziehbaren Ideologie. Das hat nichts mit Fankultur zu tun“, sagte Schäfer.
Immer wieder zündeten Mitglieder der aktiven Fanszene Bengalos, Rauchtöpfe und Böller. Schiedsrichter Felix Brych schickte Fortunas Interimskapitän Rouwen Hennings an den Zaun, um die Anhänger dazu zu bewegen, das Abbrennen des Feuerwerks einzustellen – vergeblich.
Nach Informationen unserer Redaktion erwartet Fortuna eine Geldstrafe von mindestens 60.000 Euro an den DFB. „Das hat inzwischen Ausmaße angenommen, dass unser finanzieller Spielraum eingeschränkt wird – gerade im Hinblick auf den Winter. Das ist die Verantwortung von diesen Leuten“, sagte Schäfer mit Bezug auf die Transferperiode. „Sobald wir einen identifiziert haben, gibt es Stadionverbot. Wir werden die Strafe umlegen und ihn in Regress nehmen. Da braucht keiner glauben, dass er mit Ratenzahlung davonkommt“, sagte der 42-Jährige, der den friedlichen Großteil der Fortuna-Fans ausdrücklich von der Kritik ausnahm.
Auch der Gladbacher Ordnungsdienst musste Schelte einstecken. Doch Wege, Pyrotechnik ins Stadion zu schmuggeln, gibt es viele, oft durch andere Personen als die, die später zündeln. Die Polizei entschied, nicht im Block einzugreifen, sondern nur Präsenz am Zaun zu zeigen, um die Situation zu deeskalieren. „Die Aufarbeitung der Geschehnisse läuft. Wir werden genau analysieren, was passiert ist und werden dann die nötigen Schlüsse daraus ziehen“, sagte Borussias Sprecher Markus Aretz.
Jenseits der Aufregung um das Feuerwerk diskutierten die Gladbach-Fans über zu lange Schlangen beim Einlass. Diese erklären sich die Borussen damit, dass am Sonntag „viele Leute erst kurz vor dem Anstoß gekommen sind“, so Aretz.