Kritik am geplanten Hotel-Umbau
32 Jahre nach der Eröffnung plant das Moerser Hotel Van der Valk einen radikalen Umbau. Deutlicher größer soll der Gebäudekomplex werden. Doch über die Gestaltung besteht noch Uneinigkeit.
MOERS Seit 32 Jahren gibt es das Hotel „Van der Valk“an der Krefelder Straße. Das Haus in Moers war damals das erste, dass die Eigentümerfamilie aus den Niederlanden in Deutschland eröffnet hat. Jetzt soll es in Teilen abgerissen und durch einen deutlich größeren und moderneren Neubau ersetzt werden. Weil für die Realisierung sowohl der Flächennutzungsplan als auch der Bebauungsplan geändert werden müssen, befasst sich am Donnerstag (8. November, 16 Uhr, Ratssaal) der Ausschuss für Stadtentwicklung, Planen und Umwelt (ASPU) mit den Plänen. Vorher stand das Vorhaben schon dreimal auf der Tages- ordnung des Gestaltungsbeirats, in dem vornehmlich Architekten und Stadtplaner sitzen und der Verwaltung und Politik bei bedeutenden, Stadtbild prägenden Bauvorhaben berät. Vor allem mit der Größe beziehungsweise Kubatur und Silhouette der bislang vorgelegten Entwürfe sollen die Fachleute nach Informationen unserer Redaktion nicht einverstanden sein. Zu wuchtig sei das Erscheinungsbild, heißt es, und der Umbau nicht professionell von Architektenhand geplant.
Dass es bei den Plänen auch aus Sicht der Politik noch Optimierungswünsche geben könnte, bestätigt auch Hartmut Hohmann, Vorsitzender des ASPU: „Von der Seite sieht der geplante Bau aus wie ein Krankenhaus“, sagt er. „Selbstverständlich freuen wir uns, dass Van der Valk am Standort investieren und umbauen will, aber bitte auf architektonisch anspruchsvolle Art und Weise, schließlich liegt das Haus in prominenter und verkehrsgünstiger Lage direkt an der Einfahrt zur Stadt.“
Derzeit besteht das Hotel aus einem zweigeschossigen Haupt- und einem ebenfalls zweigeschossigen Zimmertrakt mit etwa 126 Zimmern. Es gibt 240 Pkw-Stellplätze zur Krefelder Straße hin, weitere Parkplätze befinden sich auf der Ostseite des Gebäudekomplexes, angrenzend an den Moersbach beziehungsweise den Freizeitpark.
Aus den Erläuterungen zum städtebaulichen Planungskonzept geht nunmehr hervor, dass der neue Baukörper künftig in zwei Nutzbereiche gliedern soll. Im nördlichen Gebäudeteil befindet sich dann der Zimmertrakt mit circa 180, nach Osten (Parkseite) und Westen (Straßenseite) ausgerichteten Zimmern. Im südlichen Teil ist das Hauptgebäude mit Eingangsbereich, Veranstaltungssälen und Gastronomie geplant.
Der nördlichste Gebäudeteil des Zimmertraktes wird als Neubau an den vorhandenen Zimmertrakt angebaut, der vorhandene Zimmertrakt zudem um drei Etagen aufgestockt. Derweil soll das alte Hauptgebäude vollständig abgerissen werden. Künftig, heißt es, seien 1670 Quadratmeter Tagungsfläche vorgesehen, der Gastronomiebereich soll von 550 auf 985 Quadratmeter erweitert werden. Im nördlichen Teil des Grundstücks ist ein offenes Parkdeck mit zwei Ebenen geplant. Dadurch könnten die bisherigen Stellplätze auf der Parkseite wegfallen. Der Anlieferbereich ist auf der östlichen Seite des Hotels vorgesehen.
„Man kann sagen, die Gestaltung des Gebäudes ändert sich vom landschaftlich Wegducken hin zum Gesehen-werden-wollen“, sagt Martin Dabrock, Leiter des Fachbereichs Stadtentwicklung und Umweltplanung bei der Stadt Moers. „Das ist gut für Moers, setzt aber an der Einfahrt zur Stadt eine gewisse gestalterische Qualität voraus. Die Entscheidung darüber, wie am Ende zum Beispiel die Fassade aussehen soll, kann aber auch noch später getroffen werden, unabhängig vom Bebauungsplan.“