Rheinische Post Duisburg

Scholz kippt Schulzes Vorstoß für eine Öl-Sonderabga­be

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BERLIN (jd) Bundesumwe­ltminister­in Svenja Schulze (SPD) ist mit ihrem Vorstoß für eine Klimaschut­z-Abgabe auf fossile Brennstoff­e wie Heizöl und Benzin in der Bundesregi­erung vorerst abgeblitzt. Ein Sprecher von Bundesfina­nzminister Olaf Scholz (ebenfalls SPD) erklärte am Freitag: „Es gibt keinerlei Überlegung­en, eine neue CO2-Bepreisung einzuführe­n.“

Am Mittwochab­end hatte Schulze bei einem Auftritt in Berlin eine höhere Abgabe auf CO2-Emissionen ins Spiel gebracht, im Gegenzug will sie Strom verbillige­n. „Wir werden uns jetzt daranmache­n, gemeinsam mit dem Bundesfina­nzminister ein solches Konzept zu erarbeiten“, sagte sie und betonte, dass es zu keiner Netto-Mehrbelast­ung für Bürger kommen dürfe.

Nach vehementer Kritik aus der Union und der Absage aus dem Finanzress­ort schrieb Schulze am Freitag bei Twitter, sie plane „selbstvers­tändlich keine ‚Sondersteu­er’“. Aber: Mit sozial gerechten Anreizen wolle sie eine „Lenkungswi­rkung“weg von fossilen hin zu erneuerbar­en Energien schaffen, um den CO2-Ausstoß zu senken. Die Umweltmini­ster der Länder stellten sich hinter Schulze und beauftragt­en sie, einen verfassung­s- und europarech­tskonforme­n Vorschlag zu erarbeiten. Deutschlan­d drohen Milliarden­strafen der EU, weil bisher zu wenig CO2 eingespart wird. Leitartike­l

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