Staustadt Duisburg
Waren Sie in dieser Woche in Duisburg mit dem AutoA unterwegs? Dann haben Sie vermutlich die gleiche Erfahrung gemacht wie viele andere Leidensgenossen, die mit dem eigenen Wagen unterwegs waren: Im Berufsverkehr ging häufig gar nichts mehr. Dass es rund um den Ruhrorter Kreisel seit Wochen nicht mehr läuft, daran haben wir uns ja fast schon gewöhnt. In dieser Woche reichte aber häufig schon ein harmloser Unfall mit Blechschaden aus, um das Chaos komplett zu machen. Auf allen Autobahnen rund um unsere Stadt lief es nicht nur einmal zäh. Und auch die innerstädtischen Strecken waren zum Teil komplett überlastet. Die gestern in Betrieb genommene Lkw-Waage an der A 40 vor der Rheinbrücke wird die Situation an dieser Autobahn sicher nicht entschärfen. Dennoch ist sie alternativlos, wenn die Brücke bis zur Fertigstellung einer neuen – frühestens im Jahr 2026 – halten soll. Und das wünschen wir uns schließlich alle.
Wer mit der Bahn fährt, ist auch nicht immer schneller. Dass am Hauptbahnhof das Dach auf absehbare Zeit nicht ersetzt wird, macht den Aufenthalt dort auch nicht unbedingt angenehmer. In Dortmund funktioniert das mit dem Bahnhofsausbau, in Duisburg nicht. Ein mehr als ärgerlicher Zustand wird damit manifestiert. Die Bahn hat eine große Lösung versprochen und jetzt auf Eis gelegt. Wir dürfen erwarten, dass die Bahn als kunden- und serviceorientiertes Unternehmen nun alle Kräfte bündeln wird, um eine Perspektive aufzuzeigen.
Die braucht es auch am Innenhafen. Wie das Drama um das 150-Millionen-Euro-Projekt „The Curve“außerhalb von Duisburg ankommt, zeigt die Reaktion des Steuerzahlerbundes: Er rät zum Verzicht auf das Projekt. Das ist von außen leicht gesagt. Es gibt in Duisburg nach wie vor den politischen Willen, hier etwas Großes zu verwirklichen. Und das ist auch gut so. Der Innenhafen ist und bleibt ein Leuchtturmprojekt und hat an der Stelle einen würdigen Abschluss verdient.
Donnerstag wird der Weihnachtsmarkt eröffnet, früher als je zuvor. Das kann man gut oder schlecht finden – Hauptsache, es wird kälter. Dann schmeckt auch der Glühwein. Mike Michel