Konzept für Feierabendmarkt am Bahnhof
Auch die Umbaupläne für das Hotel „Van der Valk“waren jetzt Thema im Planungsausschuss.
Von Julia Hagenacker
MOERS Zweimal im Monat, von April bis Oktober, auf jeden Fall abends: einkaufen, gut essen, Wein trinken, Leute treffen. So stellt sich Stadtmarketingchef Michael Birr den perfekten Feierabendmarkt für Moers vor. Die Idee kommt auch an, allein den richtigen Ort zu finden scheint nicht einfach zu sein. „Das Wo hängt entscheidend von der Größe der Veranstaltung ab“, sagte Birr bereits im Sommer. „Und wir dürfen die Anwohner nicht außen vor lassen. Wir suchen einen Platz, der schön ist, an dem ein Markt am Abend aber auch niemanden stört.“
Jetzt liegt der Stadt offiziell das Konzept eines Betreibers für einen Feierabendmarkt vor. Auf dem Bahnhofsvorplatz soll er stattfinden. „Die Verwaltung muss das Konzept noch bewerten“, teilte Stefan Oppermann vom Bereich Grün- flächen und Umwelt jetzt im Ausschuss für Stadtentwicklung, Planen und Umwelt mit. Der mögliche Betreiber, heißt es, habe in jedem Fall Erfahrung mit ähnlichen Veranstaltungen.
Weiter arbeiten soll die Verwaltung auch an einer Lösung für den Kohlenhucker Weg. Wie berichtet, wird der seit zehn Jahren nach starkem Niederschlag immer wieder zum „Kanal“: Auf rund 150 Metern Länge steht die Straße im Moerser Norden bis zu 20 Zentimeter tief unter Wasser. 150.000 Euro würde die nötige Höherlegung der Fahrbahn kosten – Geld, das die Stadt nicht ausgeben will. Das Verkehrsauf- kommen in Kohlenhuck sei zu gering, heißt es. Auch seien die weitaus meisten Verkehrsteilnehmer ortskundig und in der Lage, den Bereich zu umfahren. Das will die Politik so aber nicht gelten lassen.
„Die Anwohner beschweren sich zu Recht, die Situation ist absolut unbefriedigend“, sagte Mark Rosendahl (SPD) im Ausschuss. Auch Julia Zupancic (CDU) betonte: „Wir können das so nicht einfach akzeptieren.“Gabi Kaenders (Linke) wies darauf hin, dass der Kohlenhucker Weg auch von vielen Fahrradfahrern genutzt wird. „An dieser Stelle die Verantwortung auf die Nutzer der Straße zu schieben, ist nicht in Ordnung.“Die Verwaltung soll jetzt prüfen, ob alternativ eine andere Verbindungsstraße für weniger als 150.000 Euro ausgebaut werden. Das Thema wurde vertagt.
Als „ersten Schritt“einstimmig beschlossen hat der Ausschuss derweil die Aufstellung und Öffentlichkeitsbeteiligung für einen neuen Flächennutzungs- und Bebauungsplan im Bereich des Hotels „Van der Valk“. Wie berichtet, plant das Unternehmen 32 Jahre nach der Eröffnung einen radikalen Umbau. Deutlicher größer soll der Gebäudekomplex, der direkt an den Park und den Moersbach angrenzt, werden. Sozialdemokraten und Grüne verbinden mit dem planungsrechtlichen Startschuss allerdings Forderungen.
„Die SPD begrüßt, dass die Familie Van der Valk in das Moerser Haus investieren möchte“, sagte Mark Roseldahl. „Wir erwarten im Zuge der weiteren Planungen allerdings auch eine Verständigung und ein aufeinander Zugehen in Bezug auf die Gestaltung.“Auch Grünen-Fraktionschef Christopher Schmidtke äußerte den Wunsch, dass „die bauliche Kubatur noch mehr an Qualität gewinnt“. Schließlich, so Schmidtke, liege das Hotel im Einfallstor zur Innenstadt.
Julia Zupancic mahnte derweil dazu, das Gebäude nicht „von vorn herein schlecht zu reden“und Investoren damit vor den Kopf zu stoßen. Die Familie Van der Valk habe ausreichend Erfahrung bei der Konzeption entsprechender Gebäude, so die CDU-Planungsexpertin. Auch habe das Unternehmen bereits Zugeständnisse bei der Planung gemacht, vor allem, was die bislang nicht so schöne Rückseite des Hotels betreffe. Dort sollen in Zukunft zum Beispiel keine Autos mehr stehen.