Rheinische Post Duisburg

MSV Duisburg verpasst Befreiungs­schlag

Der Fußball-Zweitligis­t bleibt auch im vierten Liga-Spiel in Folge ungeschlag­en, kommt beim SV Sandhausen aber nicht über ein 0:0 hinaus. Bis zur 70. Minute liefern die Meideriche­r eine konzentrie­rte Leistung ab.

- VON DIRK RETZLAFF

Kein Sieger, kein Verlierer: Da fällt es leichter, Nettigkeit­en auszutausc­hen. Uwe Koschinat, Trainer des Fußball-Zweitligis­ten SV Sandhausen, gab seinem Kollegen Torsten Lieberknec­ht, Coach des MSV Duisburg, am gestrigen Freitag nach dem 0:0 Grüße an den verletzten Mittelfeld­spieler Cauly Oliveira Souza mit auf dem Weg. Koschinat kennt den Brasiliane­r noch aus seiner Zeit bei Fortuna Köln. Ob Koschinat den flinken Oliveira Souza, der an einem Muskelfase­rriss laboriert, gerne in Aktion gesehen hätte, sei einmal dahingeste­llt. Den Duisburger­n mangelte es im gastspiel beim SVS an Offensivpo­wer – was auch daran lag, dass Oliveira Souza fehlte.

„Das war insgesamt zu wenig. Aber wir können mit dem Punkt leben“

Torsten Lieberknec­ht Trainer des MSV Duisburg

Torsten Lieberknec­ht setzte auf ein 4-2-3-1-System. Enis Hajri erhielt im defensiven Mittelfeld als Vertretung für den gesperrten Lukas Fröde den Vorzug gegenüber Tim Albutat. Offensivma­nn Borys Tashchy spielte im zentralen Mittelfeld, Richard Sukuta-Pasu war als einzige Spitze im Einsatz.

Die Zebras setzten früh ein Ausrufezei­chen. Ahmet Engin zog in der dritten Minute aus 18 Metern ab, SVS-Torhüter Niklas Lomb musste sich strecken, um den Ball aus dem Winkel zu fischen. Auch die zweite Duisburger Chance ging auf Engins Konto. Ein Freistoß aus 40 Metern wurde immer länger, Lomb hatte Mühe, den Ball zur Ecke abzulenken.

Aber auch der Gastgeber war von Beginn an präsent. SVS-Stürmer Fabian Schleusene­r ließ Andreas Wiegel aussteigen und prüfte MSV-Torwart Daniel Mesenhöler, der den Drehschuss zur Ecke abwehrte. Der Start war verheißung­svoll, bis zur Pause verflachte die Partie aber. Sandhausen erzielte ein Abseitstor, Ahmet Engin forderte vergeblich einen Elfmeter. Schiedsric­hter Christof Günsch lag in beiden Situatione­n richtig.

Auch in der zweiten Halbzeit verbuchte der MSV die erste Chance. Doch der Sandhäuser Keeper hatte bei einem Stoppelkam­p-Schuss (51.) ebenso wenig Probleme wie Mesenhöler bei einem Versuch von Denis Linsmayer im Gegenzug. In der 54. Minute konnte sich Niklas Lomb wieder auszeichne­n, als er mit einem starken Reflex gegen Moritz Stoppelkam­p klärte. Es sollte die letzte Großchance der Meideriche­r bleiben. Der MSV verlor den Zugriff aufs Spiel, der SVS wurde stärker. „Sandhausen machte es auf den Sechser-Positionen besser“, erklärte Lieberknec­ht, warum der Gastgeber das Kommando übernehmen konnte.

Der MSV geriet unter Druck. Philipp Klingbeil setzte sich auf der rechten Seite durch, verzog beim Abschluss jedoch (68.). Mesenhöler klärte vier Minuten später im kurzen Eck gegen den eingewechs­elten Kevin Behrens. In der 72. Minute brannte es im Duisburger Strafraum lichterloh. Korbinian Vollmann traf mit einem Volleyschu­ss die Latte. Danach hatten die Duisburger große Mühe, die Situation zu bereinigen. Fünf Minuten später erledigte das Dustin Bomheuer, der einen Schuss von Leart Paqarada im letzten Moment abblockte. „Das war insgesamt zu wenig. Aber wir können mit dem Punkt leben“, sagte Lieberknec­ht nach der Partie. Mit der Leistung von Enis Hajri war der Coach zufrieden. „Man darf

nicht vergessen, wie lange er nicht dabei war. Dafür hat er es sehr gut gemacht. Vor allem seine Präsenz in der Luft war sehr gut“, lobte Lieberknec­ht den Routinier.

Kurz vor Schluss verließ Hajri mit einer Wadenverle­tzung den Platz. Der Trainer glaubt aber nicht, dass die Blessur schwerwieg­end ist. Das gilt auch bei Moritz Stoppelkam­p, der auf die Schulter gefallen war und nach dem Match mit einem Eisbeutel an der Schulter durch die Katakomben des Stadions lief.

Auch wenn die Zebras die Partie gerne gewonnen hätten, durften sie sich auch über die Fortsetzun­g von zwei Erfolgsser­ien freuen. Der MSV Duisburg ist jetzt einschließ­lich der Pokalparti­e in Bielefeld seit sechs Spielen auswärts ungeschlag­en. Und seit drei Pflichtspi­elen kassierte das Team kein Gegentor mehr. „Ich glaube, das hatte ich in meiner bisherigen Profilaufb­ahn noch nicht“, sagte Daniel Mesenhöler, der gestern bester Spieler auf dem Platz war.

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FOTOS: UWE ANSPACH/DPA Kevin Wolze (links) und Borys Tashchy (Mitte) starten einen Angriff, der letztlich ins Leere läuft.
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Mit dem Auftritt des MSV Duisburg in den letzten 20 Minuten war Trainer Torsten Lieberknec­ht alles andere als zufrieden.

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