Vier Stahlstelen locken in den Sermer Ort
SERM (MF) Normalerweise achtet man bei der Verarbeitung mit Metall darauf, dass dieses nicht rostet – doch die Sermer setzen beim Aussehen ihres neuen Ortsschilds genau auf die Korrosion des Stahls: „Wie sich das für eine Stahlstadt gehört“, findet Rainer Kreh, Vorsitzender des örtlichen Bürgervereins. Seit kurzem ist der neue Hingucker fertig. Vier Stahlstelen stehen jetzt am Sermer Ortseingang, der Einmündung der Straße Breitenkamp in die Krefelder Straße. Durch ein Rohr sind sie miteinander verbunden und zeigen durch Aussparungen das Wort „Serm“, dessen Buchstaben in jede einzelne Stele eingelassen sind.
Die Idee zu einem neuen Ortsschild entstand vor rund zweieinhalb Jahren, der Entwurf stammt aus der Bretagne. Ursprünglich sollte die 1,70 Meter hohe und bis zu 75 Zentimeter breite Skulptur bereits im Sommer aufgestellt werden. „Wir haben sie da schon von einer Firma aus Hamm geliefert bekommen, aufstellen mussten wir die Ste- len aber selber. Da nicht jeder von uns immer Zeit hatte, sind wir erst jetzt dazu gekommen“, sagt Kreh. Etliche Dorfbewohner haben geholfen, „auch einer der Landwirte ist mit seinen Fahrzeugen gekommen.“Die Teamarbeit war auch nötig, denn das gesamte Bauwerk wiegt rund 800 Kilogramm.
„Wir mussten vorher auch mit der Stadt Duisburg und dem Landesbetrieb Straßen NRW sprechen, ob wir die Skulptur aufstellen dürfen. Das Gelände gehört wiederum den Wirtschaftsbetrieben. Denen zahlen wir im Jahr so etwas wie eine Pachtgebühr für die Nutzung, die beträgt aber weniger als hundert Euro“, be- richt Kreh. Die Kosten dafür übernimmt der Bürgerverein. Insgesamt – die Einbetonierung und ähnliche Arbeiten eingeschlossen – belaufen sich die Gesamtkosten auf etwa 1200 Euro. „Auch das stammt aus der Kasse des Bürgervereins, die Bezirksvertretung hat uns aber auch noch einen Zuschuss für die Verschönerung des Stadtteils bewilligt, da fallen die Schilder auch drunter“, sagt Rainer Kreh.
Ein bisschen was wollen die Sermer noch an ihrem neuen Ortseingangsschild tun: „Es soll ja noch richtig rosten, deswegen bearbeiten wir die Oberfläche entsprechend. Zugleich müssen wir aber verhindern, dass die Stahlteile vollständig verrosten. Das kriegen wir aber hin“, ist sich Kreh sicher. „Den Sermern verleiht das ein neues Identitätsgefühl“, sagt er noch. Froh ist er auch, dass der Name seiner Heimat nur aus vier Buchstaben besteht: „In Mündelheim oder Ungelsheim hätten wir das nicht so machen können.“