Ein Stadtteil mit fließenden Grenzen
Mörsenbroich reicht vom Rather S-Bahnhof bis zur Gartenstadt Reitzenstein. Die Wohngebiete sind sehr unterschiedlich – was jedoch seinen Reiz hat, wie Dagmar Nelting und Dorothee Dückers bestätigen können.
Dagmar Nelting ist schon ganz schön rumgekommen in ihrem Leben, 25 Jahre hat sie im Ausland gelebt, zuletzt in Bolivien. 2001 zog sie nach Düsseldorf und landete in Mörsenbroich – und hat es bis heute nicht bereut. Am Ende vom Mörsenbroicher Weg wohnhaft, hat sie es nicht weit zum Grafenberger Wald, „dort gehe ich zum Beispiel gerne joggen. Aber auch in der Innenstadt ist man in zehn Minuten mit der U-Bahn und kann dort Kultur genießen“. So geht Dagmar Nelting gerne in die Oper. Und noch etwas ist von großem Vorteil an ihrem Wohnort: „Ich habe es nicht weit zur Arbeit“, sagt die Spanischlehrerin, die an der Französischen Schule an der Graf-Recke-Straße unterrichtet.
Die wiederum liegt schon in Düsseltal, und das ist etwas, was ihr ebenfalls an Mörsenbroich aufgefallen ist: „Der Stadtteil ist nur schwer zu greifen, hat fließende Grenzen. Man ist ganz schnell in Grafenberg, im Zooviertel oder auch in Rath.“Und so ist die Pädagogin unbewusst zu einer Stadtteilpendlerin geworden, wenn sie an der Rethelstraße (Düsseltal) oder am Staufenplatz (Grafenberg) einkauft, im Wald (Ludenberg) unterwegs ist oder durchaus auch in Rath Ziele hat.
Eines würde sie sich aber schon noch für Mörsenbroich wünschen: „Es fehlt ein Bistro, eine kleine Bar, wo man auch mal ein Glas Wein trinken kann, abends ist es hier oft wie ausgestorben. In der Gartenstadt Reitzenstein wohnen doch jetzt genug Menschen, es würde sich also lohnen.“Auch eine Art Bürgertreff in dem Neubaugebiet könnte sie sich vorstellen. Der zwischenmenschliche Kontakt kommt ihr einfach zu kurz. Ansonsten aber hat Dagmar Nelting nicht viel zu meckern: „Ich fühle mich hier wirklich wohl, will eigentlich gar nicht mehr weg.“Marc Ingel