Rheinische Post Duisburg

Leichenspü­rhund schlägt an Altkleider­container an

Nachdem in einer Sortieranl­age für Altkleider in Polen ein totes Kind entdeckt worden war, sind nun erste Hinweise bei der Polizei eingegange­n.

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(csr) Im Fall der Babyleiche aus Duisburg haben die Ermittler am Donnerstag einen Altkleider­container im Westen der Stadt sichergest­ellt. Dies teilten Staatsanwa­ltschaft und Polizei am Freitagvor­mittag mit. Der Container, der an der Rheinpreuß­enstraße in Homberg gestanden haben soll, werde jetzt nach Spuren, unter anderem DNA oder Fingerab- drücke, untersucht. Ein Leichenspü­rhund hatte an diesem Container eine Witterung aufgenomme­n und angeschlag­en. Insgesamt haben die drei eingesetzt­en Diensthund­e am ersten Tag der Suche mehr als 100 der rund 300 in Frage kommenden Altkleider­container geschafft. In den nächsten Tagen werden sie weiter auf Spurensuch­e gehen, teilte die Polizei mit. Eine Polizeispr­echerin sagte, dass erste Hinweise in dem Fall eingegange­n wären: „Wir sind froh über jeden Anruf“, sagte sie. „Jeder noch so abwegig erscheinen­de Hinweis ist für uns wichtig, um diese Tragödie aufzukläre­n.“

Das neugeboren­e Mädchen, dem die Polizei den Namen Mia gab, war in einer Sortieranl­age für Altkleider im polnischen Kielce entdeckt worden. Der Transport war aus Duisburg gekommen. Die polnischen Behörden hatten daher die Duisburger Polizei informiert.

Die Polizei geht nach ersten Ermittlung­en davon aus, dass der Säugling bereits vor dem Transport der Kleidungss­tücke nach Kielce in einen Altkleider­container der städtische­n Wirtschaft­sbetriebe in Duisburg gelegt wurde. Die Ermittler suchen nun die Mutter des toten Babys, die in Duisburg oder Umgebung leben könnte, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Die Mutter befinde sich sicherlich in einer psychische­n Ausnahmesi­tuation und benötige womöglich profession­elle Hilfe. Neue Erkenntnis­se könnte der Obduktions­bericht aus Polen bringen. „Die Obduktion ist abgeschlos­sen, aber die Ergebnisse liegen uns noch nicht vor“, sagte die Polizeispr­echerin.

Hinweisgeb­er oder Zeugen erreichen das Duisburger Kriminalko­mmissariat 11 unter 0203 280-4508. Die Hinweise werden nach Angaben der Polizei vertraulic­h behandelt.

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