Rheinische Post Duisburg

Zwei neue Gleise, ein neuer Bahnhof

Der RRX bringt dem Duisburger Süden zwei neue Gleise und einen neuen Bahnhof. Die Lärmschutz­wände fallen zwei Meter kleiner aus als geplant.

- VON VOLKER POLEY

HUCKINGEN Irgendwann gingen tatsächlic­h die Stühle aus. Grund war der starke Andrang anlässlich der Informatio­nsveransta­ltung zum Thema Rhein-Ruhr-Express im Bertolt-Brecht-Berufskoll­eg. Rund 200 Besucher waren der Einladung des RRX-Projekttea­ms am Donnerstag­abend gefolgt und füllten den Veranstalt­ungssaal bis auf den letzten Platz. Der Besuch lohnte sich: Es gab einige Informatio­nen.

Projektlei­ter Michael Kolle erläuterte den Stand der Dinge für den sogenannte­n Planfestst­ellungsabs­chnitt 3.2, der die baulichen Maßnahmen zwischen der Stadtgrenz­e Düsseldorf/Duisburg und dem Bahnhof Schlenk beschreibt. In diesem Monat werden die Unterlagen zur Prüfung an das Eisenbahnb­undesamt eingereich­t, Mitte 2019 kommt es zur Offenlegun­g. Vier Wochen lang sind die Pläne dann einsehbar, Einwände können innerhalb einer Frist von 6 Wochen geltend gemacht werden. Michael Kolle: „Das ist ein sehr wichtiger Termin, da sind Sie gefragt.“

Der Bahn-Manager rechnet damit, dass man im Jahr 2022 das Bauvorhabe­n auf dem rund sieben Kilometer langen Teilabschn­itt organisato­risch in Angriff nehmen kann. 2025 soll mit dem Ausbau der Strecke begonnen werden. Gut zwei Jahre setzt der Bahn-Experte für die Baumaßnahm­en an. Zu tun ist eine ganze Menge: Auf der west- lichen Seite der heutigen Bahntrasse werden zwischen Rahm und Großenbaum zwei neue Gleise verlegt, zwischen Buchholz und dem Bahnhof Schlenk muss ein neues Gleis eingefügt werden.

Überall dort, wo bauliche Veränderun­gen vorgenomme­n werden, müssen Lärmschutz­maßnahmen realisiert werden. Aus diesem Grund werden auf einer Strecke von sechs Kilometern beidseitig vier Meter hohe Lärmschutz­wände installier­t. Ursprüngli­ch waren sogar sechs Meter hohe Wände eingeplant.

Zudem haben zahlreiche Anwohner Anspruch auf passiven Lärmschutz. Dabei werden die Häuser bei Bedarf unter anderem mit neuen Fenstern versehen, wie Schallguta­chter Manfred Liepert deutlich machte. Die Lärmbelast­ung wird berechnet. Sollten bei Gebäuden in Bahnnähe Erschütter­ungen festgestel­lt werden, kommt es zu Messungen. Der Schallguta­chter weist darauf hin, dass es in dem Bereich keine gesetzlich­en Grenzwert-Regelungen gibt. Wenn die Belastung um 25 Prozent höher als vor den Baumaßnahm­en liegt, werde man allerdings reagieren.

Auf Großenbaum­er Gebiet wird die Beckerfeld­er Straße zurückgeba­ut, um Platz für die neuen Gleise zu schaffen. Der Verkehr zum Gewerbegeb­iet wird dann über die noch zu bauende Südtangent­e abgewickel­t. Im Zuge der Baumaßnahm­en wird der Tunneldurc­hgang An der Huf nicht mehr nutzbar sein. Die Rahmer können sich ansonsten freuen: Ihr Bahnhof wird im Zuge des Umbaus um zwei Gleise nach Westen verschoben und erhält einen komplett barrierefr­eien Zugang.

„Überall dort, wo bauliche Veränderun­gen vorgenomme­n werden, werden auch Lärmschutz­maßnahmen

realisiert“

Michael Kolle

Projektlei­ter

 ?? FOTO: LARS HEIDRICH ?? Bislang stehen die Züge für den RRX nur im Depot in Dortmund. Auch wenn der Rhein-Ruhr-Express selber noch dauert: Die ersten Züge fahren im Dezember schon los.
FOTO: LARS HEIDRICH Bislang stehen die Züge für den RRX nur im Depot in Dortmund. Auch wenn der Rhein-Ruhr-Express selber noch dauert: Die ersten Züge fahren im Dezember schon los.

Newspapers in German

Newspapers from Germany