Rheinische Post Duisburg

MSV steht vor einer „großen Prüfung“

Torsten Lieberknec­ht, Trainer des Fußball-Zweitligis­ten, fordert eine bessere Offensivle­istung. Denn mit Holstein Kiel ist am Sonntag eine Mannschaft zu Gast, die ebenfalls einen Lauf hat. Offensivma­nn Borys Tashchy fällt aus.

- VON DIRK RETZLAFF

Nicht alles gegen Holstein Kiel war schlecht. Im Mai 2015 feierten die Fußballer des MSV Duisburg mit einem 3:1-Heimsieg den Aufstieg in die 2. Bundesliga. In der vergangene­n Saison hatten Trainer und Mannschaft allerdings keinen Spaß mit den Kielern. Die Zebras verloren im eigenen Stadion mit 1:3 und kassierten in Kiel eine 0:5-Niederlage. Coach Torsten Lieberknec­ht stieg am letzten Spieltag mit Eintracht Braunschwe­ig mit einer 2:6-Niederlage in Kiel aus der 2. Liga ab. So kann aus Sicht der Duisburger am morgigen Sonntag vieles besser wer-

„Jeder muss um seinen Platz kämpfen. Es gibt

keine Garantien.“

Torsten Lieberknec­ht Trainer des MSV Duisburg

den. Ab 13.30 Uhr rollt in der Schauinsla­nd-Reisen-Arena der Ball.

„Ich bin jetzt Trainer des MSV Duisburg“, blendete Lieberknec­ht am gestrigen Freitag bei der Pressekonf­erenz das Drama des letzten Spieltages der Saison 2017/18 aus. Der 45-Jährige konnte bereits bei seinem Debüt mit den Zebras das Trauma erfolgreic­h bewältigen – mit einem Sieg beim 1. FC Köln, bei dem bekanntlic­h nun der letztjähri­ge Kieler Coach Markus Anfang tätig ist.

Zebras und Störche treffen morgen mit einem gesunden Selbstvert­rauen aufeinande­r. Der MSV ist seit fünf Pflichtspi­elen ungeschlag­en, Holstein Kiel hat keines seiner letzten sechs Spiele verloren. Die Meideriche­r haben – das Pokalspiel in Bielefeld mit eingerechn­et – seit 360 Minuten kein Gegentor mehr kassiert. Die Defensive bereitet dem Trainer aktuell viel Freude. Das unterstric­h er gestern noch einmal und erwähnte erneut die Innenverte­idiger Dustin Bomheuer und Ger- rit Nauber. Der Coach hofft nun auf den nächsten Schritt und greift dabei hoch in die Klaviatur: „Die Mannschaft kann jetzt ihr Meisterstü­ck machen. Das Spiel gegen Kiel ist eine ganz große Prüfung.“

Dahinter verbirgt sich derWunsch, dass die Zebras auch offensiv zulegen. Denn mit nur 13 Toren stehen sie in der Rangliste der Harmlosigk­eiten gemeinsam mit Tabellensc­hlusslicht FC Ingolstadt, der gestern übrigens Jens Keller als neuen Trainer verpflicht­ete, an der Spitze. Das soll sich im Idealfall schon morgen ändern.

Zwar fällt mit Borys Tashchy, der sich mit Leistenbes­chwerden herumplagt, ein offensiv orientiert­er Spieler aus, doch dafür stehen mit Cauly Oliveira Souza und Joseph Claude Gyau zwei angriffslu­stige Fußballer nach ihren Verletzung­spausen wieder zur Verfügung.

Und auch in der Defensive gibt es wieder eine Alternativ­e mehr: Se- bastian Neumann ist viel früher als erwartet wieder einsatzber­eit. Der Ex-Würzburger, der am Hüftgelenk verletzt war, bestand die Härtetests auf dem Trainingsp­latz ohne Beschwerde­n.

Torsten Lieberknec­ht geht davon aus, dass die Blessuren von Tashchy und Thomas Blomeyer (Kapselriss im Knie) nicht schwerwieg­ender Natur sind, sodass lediglich noch Christian Gartner (Kreuzbandr­iss) langfristi­g außer Gefecht ist. Damit nimmt der Konkurrenz­kampf innerhalb des Duisburger Kaders wieder ordentlich an Fahrt auf. In der ersten Saisonphas­e schien die Personaldi­chte die Mannschaft eher zu belasten.

Lieberknec­ht will bei seinen Entscheidu­ngen die richtige Balance finden: „Keiner muss sich Sorgen machen, nach einem schlechten Spiel raus zu sein. Aber jeder muss auch um seinen Platz kämpfen. Es gibt keine Garantien.“

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FOTO: STEFAN EICKERSHOF­F Im Mai 2015 feierten die Zebras mit einem 3:1-Sieg gegen Holstein Kiel den Aufstieg in die 2. Bundesliga.

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