Nachbarschaft wird groß geschrieben
Tim Mennecart kann inzwischen bei offenem Fenster schlafen – an den Flughafen-Lärm hat er sich nach einem Jahr gewöhnt. Harald Schmidt ist großer Fan des Landlebens in Lohausen.
Seit 17 Jahren nennt Tim Mennecart Lohausen seine Heimat. Der gebürtige Franzose kam 1995 nach Düsseldorf, wohnte zunächst in Stockum, bevor er mit seiner Familie an den Nagelswegs in Lohausen zog. Das Leben an der Grenze zwischen Flughafen und Rheinlandschaft gefällt Mennecart besonders.
„Die Werbegemeinschaft hat sich ja den Spruch Dorf mit Herz für Lohausen ausgedacht“, sagt Tim Mennecart. Und so klischeehaft das klinge, so sehr treffe es auf den ländlich geprägten Stadtteil zu. „Hier werden Brauchtum und Nachbarschaft noch groß geschrieben“, sagt der 32-Jährige, der selbst im örtlichen Schützenverein aktiv ist. Auch in der Stadt gebe es Vereine, allerdings beschränke sich die Gemeinsamkeit in Lohausen nicht auf die Aktivitäten, die man zusammen unternimmt. „Hier wohnt man ja quasi Tür an Tür, man sieht sich im Alltag, man kennt sich, man hilft sich“, sagt er. Auch zu anderen Vereinen, in denen man selbst nicht aktiv sei, pflege man Kontakte, gehe zu Feiern im Ort. „Aber auch Menschen, die neu her ziehen, werden schnell in die Gemeinschaft integriert, es gibt keine geschlossene Gesellschaft in Lohausen“, sagt Tim Mennecart.
Selbst der Fluglärm stört ihn nicht mehr. „Man gewöhnt sich nach höchstens einem Jahr daran, ich kann inzwischen bei offenem Fenster schlafen“, sagt der Lohausener. In seiner alten Wohnung an der Kaiserswerther Straße habe der Krach der Fahrzeuge auf dem Kopfsteinpflaster mehr gestört. Was ihn hingegen nervt, ist die Verkehrsanbindung. Tim Mennecart ist Pendler, arbeitet in Viersen. „Ich muss früh los – um sieben sind die Straßen schon zu“, beklagt er sich. Doch das, so gibt er zu, sei der Preis, den man zahlt, wenn man in der Großstadt Düsseldorf und doch im Grünen leben möchte. Dominik Schneider