Messerangriff auf 13-Jährigen in Meerbeck – Prozess startet
MOERS (juha) Der Fall hat im April weit über die Grenzen von Moers hinaus für Entsetzen gesorgt: Ein 13 Jahre alter Junge aus dem Irak, der erst seit ein paar Monaten mit seiner Familie in Moers lebt, wird an einem Donnerstagmorgen auf dem Weg zur Schule auf offener Straße in Meerbeck niedergestochen. Der Täter flüchtet, der lebensgefährlich verletzte Junge schafft es noch, sich nach Hause zu schleppen und den Notruf zu Wählen. Ab Montag (3. Dezember, 9.30 Uhr, Amtsgericht Moers, Saal 106) steht ein 32 Jahre alter, in Kuwait geborener Mann wegen versuchten Mordes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung vor der auswärtigen Strafkammer des Landgerichts Kleve.
Dass sich das Opfer und der mutmaßliche Täter kannten, war den Ermitteln schnell klar. Laut Staatsanwaltschaft soll der Angeklagte das Opfer über mehrere Monate schwer sexuell missbraucht haben. Offenbar hatte das Kind ihm gegenüber angekündigt, sich seiner Mutter und der Polizei zu offenbaren. Um das Bekanntwerden der Übergriffe zu verhindern – davon geht die Anklage aus –, soll der 32-Jährige dem Kind am frühen Morgen des 12. April aufgelauert und auf dem Hof der Sparkasse von hinten angegriffen haben. Unvermittelt und kräftig, heißt es, habe der Mann mit einem Messer in den Rücken des Jungen gestochen. Das Kind, das in akute Lebensgefahr geriet, weil unter anderem die Lunge kollabierte, konnte durch eine Not-Operation gerettet werden.
Der 32-Jährige sitzt seit April in Untersuchungshaft. Die Polizei konnte ihn noch am Tatabend anhand von Videoaufzeichnungen und Zeugenaussagen identifizie- ren, stürmte seine Wohnung, traf ihn dort aber nicht an. Am nächsten Tag stellte er sich selbst. Vor dem Haftrichter soll er Angaben gemacht haben. Er bestritt die Tat.