Viele Fragen, wenige Antworten
Die Sitzung der Bezirksvertretung war von Unklarheiten geprägt. So ist der Sachstand beim chinesischen Handelszentrum ist ebenso unklar wie die Zukunft eines Ex-Krupp-Gebäudes.
RHEINHAUSEN (dc) Als die Bezirksbürgermeisterin Astrid Hanske (SPD) die Kommunalpolitiker nach gut 90 Minuten Sitzung in die Weihnachtspause verabschiedete, war eines klar: Am Donnerstag, 31. Januar, kommt das Gremium wieder zusammen. Die abgelaufene Sitzung der Bezirksvertretung war jedoch eher von Unklarheiten geprägt, bedingt auch durch dürftige Antworten der Stadtverwaltung auf politische Anfragen.
So ist ein konkreter Starttermin für Bauarbeiten im Businesspark Asterlagen nicht zu nennen. Dort soll bekanntlich für rund 260 Millionen Euro ein chinesisches Handelszentrum namens CTCE entstehen. Es sei neben der Firma Starhai ein zweiter Entwickler mit dem Projekt betraut, hieß es in einer Informationen der Stadt auf eine CDU-Anfrage. Den Namen des neuen Projektentwicklers nannte die Behörde nicht, teilte aber mit, dass das Gelände an der Dr.-Detlev-Karsten-Rohwedder-Straße nach wie vor nicht verkauft sei. Aktuell würden Gespräche laufen mit Banken und auch mit potenziellen Mietern für das CTCE.
Ebenso unsicher ist, wie es weitergeht mit der inzwischen arg ramponierten ehemaligen Verwaltung von Krupp-Stahlbau an der Franz-Schubert-Straße. Eine Versteigerung des 20.000 Quadratmeter großen Immobilienkomplexes war bekanntlich vor zwei Jahren gescheitert. Jetzt, so teilte es die Stadt mit, habe es einen erneuten Eigentümerwechsel gegeben und es müssten diverse Punkte geklärt werden. Ob dann womöglich die städtische Wohnungsgesellschaft Gebag zum Zuge kommt – sie hatte das Gelände einst kaufen und mit Wohnungen bebauen wollen - wurde nicht mitgeteilt.
Unklarheit auch in einem weiteren Punkt. Sämtliche Fraktionen stören sich an geparkten Lkw auf der Fläche zwischen Bahnhof und der Straße Zum Logport. Allerdings weiß aktuell keiner der Politiker, wem das Gelände überhaupt gehört. Dies müsse bis zur nächsten Sitzung geklärt sein, um entsprechend reagieren zu können. Sollte das Areal näm- lich Eigentum der Hafen AG sein, so könne man diese nicht anhalten, das von Lkw in eine Matschfläche verwandelte Areal aufzuforsten. „Der Stand vor zweieinhalb Jahren war, dass Duisport dort Abstellgleise bauen will“, so SPD-Fraktions-Chef Marcus Mellenthin. Die CDU-Fraktion geht davon aus, dass das Gelände der Bahn gehört, die es aufzuforsten habe. Das Thema wurde in die kommende Sitzung vertagt, dann soll auch darüber befunden werden, ob eine Leitplanke verlängert wird, um Lkw den Weg auf die Fläche zu versperren.
Gab es eigentlich auch Beschlüsse? Ein überdachtes Wartehäuschen an der Rathausallee in Rumeln soll kommen. Gespräche mit dem Betreiber des angrenzenden Supermarktes würden laufen, dieser sehe gute Chancen, einen Unterstand zu bauen. Das Gremium folgte letztlich dem CDU-Antrag, „wir würden uns freuen, wenn es klappt, haben aller- dings unsere Zweifel“, gab Marcus Mellenthin zu Protokoll.
Einstimmig beschlossen haben die Bezirkspolitiker einen Antrag von SPD/Grüne/Die Linke/Bürgerlich Liberale, eine ehemalige Werkhalle der Stadtwerke an der Lindenallee als Turnhalle zu nutzen. Diese verfüge zwar nicht über die übliche Turnhallenhöhe, sei aber ansonsten gut ausgestattet und könne den Mangel an Hallenkapazitäten im Bezirk mildern, hieß es.