Harry Wijnvoord liest in St. Nikolaus
Der ehemalige „Der Preis ist heiß“-Moderator erzählt beim lebendigen Adventskalender im Seniorenzentrum Malteserstift St. Nikolaus von Sinterklaas.
(samera) Im verglasten Windfang des Seniorenzentrums Malteserstift St. Nikolaus steht schon der leuchtende Tannenbaum. Daneben öffnet sich die Glastür mit der großen „7“darauf automatisch. Es ist die Tür zur Eingangshalle mit Cafeteria. Aber es ist auch das siebte Türchen am lebendigen Adventskalender, der in Ruhrort schon einige Jahre für viele gesellige Begegnungen in der Adventszeit sorgt.
Im Malteserstift wurde in den vergangenen Jahren immer auf der Terrasse hinterm Haus gemeinsam gesungen. „Auch schön und sehr stimmungsvoll“, fand Hausleiter Marc Strobel das, „aber bei dem Regen heute sind wir doch froh, dass wir unseren Glühwein drinnen warm und gemütlich trinken können.“
Strobel hat einen besonderen Gast gebeten, den Bewohnern und Gästen etwas vorzulesen. Bevor der zum Zuge kommt, geht aber der Ruhrorten Nikolaus herum und erfreut Alt und Jung mit frischen, nach Hefe duftenden Weckmännern, die der Verein der Freunde und Förderer des Malteserstift gesponsert hatten.
Seit 2012 kümmert sich der Verein unter dem Vorsitz von Lotte Gertges um Anschaffungen und kleine Annehmlichkeiten, die in den Pflegekosten nicht vorgesehen sind. Dann nimmt der ehemalige „Der-Preisist-heiß“-Moderator Harry Wijnvoord im roten Ohrenbackensessel unter der altertümlichen Stehlampe Platz und erzählt zur Begrüßung etwas aus seinem Leben. Die Bewohner und Gäste aus der Nachbarschaft erfahren, dass Wijnvoord noch ein Teenager war, als seine Eltern beschlossen, mit ihm und seinen Geschwistern aus Haarlem nach Deutschland zu ziehen. Obwohl das inzwischen 54 Jahre her ist, erinnert er sich noch gern an die holländischen Sinterklaas Traditionen, an süße Buchstaben aus Schokolade oder Blätterteig und den Päkchenabend auf Niederländisch Pakjesavond genannt. Der Nikolaus, der mit seinen Helfern jedes Jahr mit dem Schiff aus Spanien in den Niederlanden in einer Stadt am Wasser ankommt, wird bei unseren Nachbarn am fünften Dezember groß gefeiert.
„Am sechsten verteilt er dann bei euch die Geschenke, der kann ja nicht überall zugleich sein“, sagt Wijnvoord, dem sein Leseeinsatz im Seniorenheim genauso viel Spaß bereitet wie seinen Zuhörern.
Er liest eine Geschichte über die Entstehung des Liedes „Stille Nacht“im armen Salzkammergut vor 200 Jahren. Und gibt zu, dass selbstgebackener, frischer Stollen auch ganz gut schmeckt, wenn man nicht die Geduld hat, ihn reifen zu lassen. Er backe gern, verschenke aber die so entstandenen Plätzchen meist an Freunde, seit seine Diabetologin ihn beim Naschen erwischt habe. „Meine Zeit ist leider schon rum, aber ich komme sehr gerne wieder, wenn ihr mich einladet“, versichert Wijnvoord zum Abschied.