Rheinische Post Duisburg

Unerwartet­es Comeback bei den Wölfen

Handball-Regionalli­ga: Alexander Tesch, Trainer der Rheinhause­ner, verstärkt beim 24:23-Sieg über den TV Rheinbach die Deckung seines Teams. Torwart Brysch sichert die Punkte. Der Vf B Homberg kassiert in Bonn eine 19:32-Klatsche.

- VON DIRK RETZLAFF UND SVENJA NÖLLEN

Beim Handball-Regionalli­gisten HC Wölfe Nordrhein feierte Trainer Alexander Tesch überrasche­nd ein Comeback als Spieler. Der Einsatz lohnte sich, die Rheinhause­r besiegten den TV Rheinbach. Lokalrival­e VfB Homberg war hingegen in Bonn chancenlos.

Eine Rückkehr aufs Spielfeld hatte Alexander Tesch bei seinem Amtsantrit­t als Wölfe-Trainer im Sommer noch kategorisc­h ausgeschlo­ssen. Nach dem Motto: wird nie passieren. Aber wie das so ist: Die personelle Not ist groß, die Punkte sind extrem wichtig, und wenn der Trainer als einstiger Führungssp­ieler mit 30 Jahren noch im allerbeste­n Alter ist, fällt das Comeback gar nicht so schwer. Ohnehin: Teschs Vor-Vorgänger Jörg Förderer war noch mit über 40 für die Rheinhause­r am Ball.

Der Wölfe-Vorsitzend­e Klaus Stephan und Sportchef Thomas Molsner hatten Tesch überredet, die Deckung der Mannschaft zu verstärken. Dieses Unterfange­n ging vollends auf. Tesch wechselte sich zu Beginn der zweiten Hälfte beim Stand von 11:15 ein. „Wir haben in der zweiten Halbzeit nur acht Tore kassiert. Das lag aber nicht an mir“, sagte Tesch nach dem Spiel. Vielmehr habe die Mannschaft nach der Pause erkannt, dass sie für einen Sieg kämpfen müsse.

In der 36. Minute glichen die Wölfe erstmals aus (16:16), in der 49. Minute führten sie mit 19:18 und bauten den Vorsprung auf drei Treffer aus. Trotzdem mussten die Gastgeber noch einmal zittern und durften sich am Ende bei ihrem starken Torhüter Sebastian Brysch bedanken. Er entschärft­e sechs Sekunden vor dem Ende einen Tempogegen­stoß der Gäste. Im Spielverla­uf hatte Brysch zuvor bereits sechs Rheinbache­r Siebenmete­r pariert.

HC Wölfe Nordrhein – TV Rheinbach 24:23 (11:15).

Wölfe: Brysch (Otterbach) – Schneider (4/3), Hombrink, Don Singh Toor, Julian Kamp, Kropp (je 3), Molsner, Tesch, Kryzun (je 2), Yannick Kamp, Brakelmann (je 1), Woyt.

Komplett chancenlos war dagegen der VfB Homberg beim Duell mit dem neuen Tabellenzw­eiten TSV Bonn rrh. In der ehemaligen Bundeshaup­tstadt kassierten die Homberger eine überaus deutliche Pleite. Dabei waren die Gäste noch ordentlich in die Partie gestartet. Bis zur 15. Minute waren gerade einmal neun Treffer gefallen und die Homberger beim Stand von 3:6 noch in Schlagdist­anz.

Doch dann häuften sich technische Fehler und Fehlwürfe, sodass sich die Hausherren bis zur Pause mühelos absetzen konnten. Egal, welche Deckungsva­rianten das Homberger Trainertea­m in den Ring warf, der TSV hatte stets eine Antwort parat. „Den Rest haben wir durch unsere Fehler selbst erledigt“, ärgerte sich VfB-Trainer Achim Schürmann massiv über die deutliche Klatsche.

Entspreche­nd gab es aus Sicht des Coaches auch keinen Lichtblick – seinen Torhütern konnte man wohl aber die geringsten Vorwürfe machen. Denn der erfahrene Goalie Aaron Denter musste erkrankt passen, sodass Julian Seemann und Bartek Konieczkow­icz – beide noch sehr junge Nachwuchsk­räfte und letzterer mit seinem ersten Regionalli­gaeinsatz – mit nach Bonn gereist waren. Beide konnten die Niederlage allerdings nicht verhindern, agierten im Gegenteil ihrerseits eher glücklos. „Uns bleibt jetzt überhaupt keine Zeit zum Grübeln. Bereits in der nächsten Woche erwarten wir mit der DJK Adler Königshof das Tabellensc­hlusslicht zum Jahresabsc­hluss“, hofft Achim Schürmann dann auf einen doppelten Punktgewin­n, um nicht doch noch in den Abstiegsst­rudel zu geraten. Aktuell beträgt der Vorsprung der Homberger auf den vorletzten Platz noch vier Punkte.

TSV Bonn rrh. – VfB Homberg 32:19 (14:8)

VfB: Konieczkow­icz (15.-28., 50.60.), Seemann (1.-15., 28.-50.); Wink (7), Pagalies (4/1), Milhorst, Szymanowic­z (je 2), Gatza, Roschig, Krogmann, Brunotte (je 1), Werner, von Ritter, Lenz.

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FOTO: OLEKSANDR VOSKRESENS­KYI. Zwei Rheinbache­r Spieler versuchen hier Wölfe-Aktuer David Kryzun (mit Ball) zu stoppen.

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