Ein Jahr zu Hause ungeschlagen
Oberliga: Die Homberger tragen sich mit dem 5:0 über den TV Jahn Hiesfeld nach einem Jahr ohne Heimniederlage in die Geschichtsbücher des Vereins ein – wie auch Mike Koenders, der einen Treffer aus gut 50 Metern erzielt.
Die Erfolgsstory des VfB Homberg geht auch zum Rückrundenstart in der Oberliga weiter. Und mit dem 5:0 (0:0) gegen den TV Jahn Hiesfeld machten die Kicker des Spitzenreiters auch vereinsintern ein neues Kapitel in den Geschichtsbüchern auf. „Die gibt es seit über 100 Jahren“, weiß Stefan Janßen, „und heute haben sich die Jungs darin eingetragen“, schwärmte der Coach. „Ein ganzes Kalenderjahr lang zu Hause ungeschlagen zu sein, ist einfach Wahnsinn. Das ist ein historischer Tag.“
Dass dieser historische Tag auch ein historisches Tor erlebte, machte das Märchen vom Rheindeich perfekt. „Ich habe es in den letzten Spielen schon ein-, zweimal probiert, diesmal hat es geklappt“, lachte Mike Koenders, der den Ball aus knapp 53 Metern über Jahn-Keeper Alexander Gbür hinweg in die Maschen beförderte (65.). „Ich konnte auch den Rückenwind nutzen“, meinte der Innenverteidiger, der nach dem Treffer direkt zur Reservebank auf Ferdi Acar zulief: „Ferdi hat mir gestern noch ein Video von so einem Tor gezeigt und meinte, ich schaffe das auch. Dass es geklappt hat, ist einfach super. Es war ein schönes Tor und auch ein schönes Spiel von uns.“
Für den Homberger Trainer kam der kuriose Treffer zum 2:0 nicht überraschend. „Mike übt das sehr oft. Er kann das“, weiß der Coach um die Qualitäten des Abwehrchefs, der mit seinen maßgenauen Diagonalbällen über 40, 50 Meter häufig maßgeblich am Spielaufbau beteiligt ist.
Vor allen Dingen half das Tor, um den oft aus sechs Mann bestehenden Abwehrriegel des Tabellenvorletzten endgültig zu brechen. Janßen: „Wir haben es in der ersten Halbzeit schon gut gemacht, aber es sind nicht viele Chancen dabei herausgesprungen. In der Pause haben wir gesagt, dass wir geduldig genauso temporeich weitermachen müssen. Irgendwann wird es die Lücke geben.“
Die gab es – und als Erster nutz- te sie Patrick Dertwinkel, der den Ball aus 20 Metern derart auf den Kasten drosch, dass Gbür nur prallen lassen konnte und Danny Rankl zum 1:0 abstaubte (50.). Nach Koenders’ Geniestreich lief es dann rund. Mit einer starken Einzelaktion von der rechten Seite erhöhte Jonas Haub auf 3:0 (72.). Nach einem erneut vom Keeper prallen gelassenen Schuss von Tevfik Kücükarslan ließen die Hiesfelder Rankl in aller Ruhe erneut abstauben (78.) – und dass Haub mit einem 25-Meter-Schlenzer in den linken Giebel mit dem Schlusspfiff den Schlusspunkt setzte, hatte für Janßen ebenfalls historischen Charakter: „Den letzten Doppelpack hat er in der E-Jugend geschossen.“
Abgerundet wurde der geschichtsträchtige Tag für den Trainer dadurch, dass Andreas Kossenjans den Kasten hütete. Da Robin Offhaus mit gebrochenem Finger nicht spielen konnte, durfte das VfB-Urgestein wieder ran. „Kosse hat vor zwei Jahren schon ausgeholfen und da ebenfalls die Null gehalten. Er ist wahrscheinlich der beste 45-jährige Torwart Deutschlands“, schwärmt Janßen. „Schade, dass er sich diesmal nicht so recht auszeichnen konnte.“
Alles klappte an diesem historischen Tag dann doch nicht.