10. Dezember 1997
Julia Hill wollte den Kampf für die Küstenmammutbäume von Kalifornien unterstützen. Dafür war sie in den westlichen US-Bundesstaat gereist. Dort angekommen, wurde sie von Aktivisten ausgesucht, einen der Bäume für eine Woche zu besetzen. Am 10. Dezember 1997 bezog die engagierte junge Frau „ihren“Baum, auf dem in 60 Meter Höhe zwei etwa vier Quadratmeter große Plattformen angebracht waren. Sie sollte mehr als zwei Jahre dort bleiben. So lange, dass sie dem Baum, der ihr ein Zuhause wurde, einen Namen gab: „Luna“. Mit der von der Umweltorganisation „Earth First“unterstützten Aktion wollte Hill verhindern, dass die letzten Redwoods in Humboldt County, einem Bezirk im Norden Kaliforniens, abgeholzt würden. Vor allem die Gegenmaßnahmen des Holzunternehmens Pacific Lumber machten sie in den USA und schließlich weltweit berühmt. Man versuchte, sie mit den Abwinden eines Helikopters vom Baum zu schleudern, unterband die Essensversorgung und hinderte sie mit Nebelhörnern am Schlafen. Hill blieb trotz allem auf „Luna“. Journalisten aus aller Welt berichteten über die attraktive und wortgewandte 24-Jährige. Für Pressebesuche wurde eigens eine zweite Plattform in 30
Meter Höhe auf „Luna“gebaut. Erst 1999 lenkte das Unternehmen ein und versprach, ein Schutzgebiet zu errichten. Zwei Jahre und acht Tage, nachdem Hill auf den Baum geklettert war, betrat sie wieder den
Boden.