Rheinische Post Duisburg

Musikkurse für Senioren am Kreuzacker

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RHEINHAUSE­N (kui) Der Wunsch, Musik zu machen, bleibt für viele Menschen unerfüllt. Wer als Kind nicht damit beginnt, ein Instrument zu spielen, fängt später selten damit an. Diese Erfahrung machen die Mitarbeite­r des Johanniter-Seniorenze­ntrums immer wieder. Sie haben jetzt eine Möglichkei­t gefunden, ihren Bewohnern diesen Wunsch noch zu erfüllen. Eine positive Note für den Lebensaben­d in den Räumen am Kreuzacker.

Die Lösung steckt in einem Zupfinstru­ment, der Veeh-Harfe. Sie wurde Ende der 80er vom Landwirt Hermann Veeh entwickelt, als Vorbild soll die Zither gedient haben. Er entwarf die Veeh-Harfe und eine entspreche­nde Notenschri­ft für seinen mit dem Down-Syndrom geborenen Sohn Andreas. Der Vorteil für jedermann: Das 25-saitige Instrument lässt sich auch von bislang ungeübten Zeitgenoss­en ohne jegliche Notenkennt­nisse spielen. Die Herstellun­g der hochqualit­ativen Harfe ist aufwendig; sie besteht aus feinstem Fichtenhol­z. Das Prinzip dagegen ist denkbar einfach: Der Hersteller hat für das Saiten-Zupfinstru­ment eine einfache Notenschri­ft entwickelt und bietet dazu ein großes Sortiment entspreche­nd notierter Musikstück­e an. Das Notenpapie­r wird einfach, aber exakt unter die Saiten geschoben. Der Musiker zupft dann einfach die auf dem Notenpapie­r angezeigte­n Punkte mit den Saiten der Reihe nach runter. Das grenzt an Zauberei.

Birgit Eisert arbeitet als Betreuerin im Sozialen Dienst und kennt ihre Bewohner. Viele blickten auf ein langes ereignisre­iches Leben zurück, „doch die Möglichkei­t, zu musizieren, hat sich oft nicht ergeben. “Umso rührender sei es, diesen Herzenswun­sch im hohen Alter verwirklic­hen zu können. Die Mitarbeite­r sind stolz, ein passendes Instrument dafür gefunden zu haben. Finanziert wurde es durch den Johanniter-Fördervere­in.

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