Rassismus-Eklat und ein Toter nach Fußballspiel in Mailand
KÖLN (sid) Kalidou Koulibaly vom italienischen Erstligisten SSC Neapel hat sich nach seinem Platzverweis bei der Auswärtsniederlage gegen Inter Mailand (1:0) über rassistische Beleidigungen beschwert. „Ich entschuldige mich für die Niederlage und vor allem dafür, dass ich meine Brüder im Stich gelassen habe. Aber ich bin stolz auf meine Hautfarbe, darauf, dass ich ein Senegalese bin, ein Franzose, Neapolitaner: ein Mann“, twitterte er.
Auch Neapel-Trainer Carlo Ancelotti zeigte sich empört. Die Beleidigungen aus den Reihen der In- ter-Fans seien der Grund, weshalb Koulibaly in der 81. Minute vom Platz gestellt wurde. Er hatte nach einer Gelben Karte dem Schiedsrichter applaudiert. „Koulibaly war einfach gereizt“, sagte Ancelotti. Dreimal habe er den Schiedsrichter aufgefordert, das Match wegen Beleidigungen zu unterbrechen. „Beim nächsten Mal werden wir das Spielfeld verlassen, auch wenn wir dann verlieren.“Die Spruchkammer des italienischen Verbandes hat Inter Mailand zu zwei Heimspielen vor leeren Rängen verurteilt.
Ein Inter-Fan wurde nach dem Spiel in der Nähe des Stadions von einem Van überfahren und erlag später im Krankenhaus seinen Verletzungen, wie die Polizei mitteilte. Am Steuer des Unfallwagens habe ein Gästefan gesessen. Die Behörde ermittelt. Bei Zusammenstößen rivalisierender Fans im Anschluss an die Partie waren vier Neapel-Anhänger durch Messerstiche verletzt worden. Italiens Innenminister Matteo Salvini bezeichnete den Tod des Inter-Fans als unannehmbar. Er kündigte ein Treffen mit dem Management der beiden Klubs und den Chefs der Fangemeinschaften an.