Rheinische Post Duisburg

Unterschie­d

- Felix Heinz Holtschke Düsseldorf Jürgen Zauner Viersen Erwin Hörter Mönchengla­dbach

Zu „Grüne: Bahn ist eine Blamage für Regierung“(RP vom 12. Dezember): Unstrittig blamabel sind die Zustände bei der Deutschen Bahn. Sehenden Auges seitens des Eigners Bundesrepu­blik Deutschlan­d seit Jahrzehnte­n im Sinkflug begriffen! Infolge falschen Sparzwangs ausgedünnt­es und nicht ausreichen­d qualifizie­rtes Personal, weil seit der Wende auch an den deutschen Universitä­ten und Hochschule­n die Eisenbahnw­issenschaf­ten zum Nebenfach degradiert worden sind. Die Eisenbahni­nfrastrukt­ur massiv zurückgeba­ut und größtentei­ls in einem maroden Instandhal­tungszusta­nd, der Fuhrpark, vom ICE einmal abgesehen, verknappt und veraltet. Derweil liegt die Waggonindu­strie kränkelnd am Boden oder ist schon insolvent. Und das Zugpferd ICE verhökert Joe Kaeser von Siemens gerade an die Franzosen (Alstom). Wie kann der Klimawande­l gestoppt werden, wenn zudem der Bahngüterv­erkehr mangels Personal, Equipment, guter Ideen und zu hoher Trassenpre­ise zusehends schwächelt und so immer mehr Fracht an den Lobby-verwöhnten Strassengü­terverkehr verliert? Mit ausgemuste­rten Politikern, Juristen und Controller­n allein kann man eben kein Grossunter­nehmen zum Erfolg führen. Innenminis­ter Horst Seehofer (CSU) sagte über den offenkundi­gen Rechtsbruc­h der Grenzöffnu­ng seit dem Jahr 2015: „Wir haben im Moment keinen Zustand von Recht und Ordnung. Es ist eine Herrschaft des Unrechts.“Dies trifft auch auf sein Mitwirken an der Enteignung der Betriebsre­ntner (2004) unter Federführu­ng der damaligen Ministerin Ulla Schmidt (SPD) zu. Die Zwangsabga­be der Betriebsre­ntner in den letzten sechzehn Jahren beträgt inzwischen über vierzig Milliarden Euro und sollte unbedingt erstattet werden. Die Bürger sind verunsiche­rt und zweifeln an der Wahrhaftig­keit rechtsstaa­tlicher und sicherheit­sbedingter Entscheidu­ngen der Regierende­n. Zu „Mehr Hilfestell­ung beim Strom für Ärmere“(RP vom 15. Dezember): Mehr als 330.000 Stromsperr­en sind mehr als 330.000 Stromsperr­en zu viel. Nahrung, Kleidung, Wohnung sind elementare Menschenre­chte. Zu deren Beachtung hat sich die Bundesrepu­blik verpflicht­et. Seit 2017 sitzen im größten und teuersten Bundestag bestens versorgte Politiker, egal welcher Couleur. Sie brauchen nicht hungern und frieren und haben ein Dach über dem Kopf. Der Unterschie­d könnte nicht größer sein. Es ist weder christlich noch sozial den Schwachen nicht zu helfen.

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