Rheinische Post Duisburg

Föderalism­us

- Hans-Joachim Lohmann Ratingen

Zu „Mehr Hilfestell­ung beim Strom für Ärmere“(RP vom 15. Dezember): Der Inhalt dieses Artikels spiegelt die totale Hilflosigk­eit der Deutschen Gesellscha­ft wider, wie sie mit der steigenden Verarmung eines erhebliche­n Bevölkerun­gsanteils umgeht. Dabei bräuchte man nur in die angrenzend­en Länder Schweiz und Österreich zu schauen um das Problem grundsätzl­ich zu lösen. Alle zahlen in die Rentenkass­e ein, entspreche­nd ihrem Einkommen und der Ausgleich zwischen arm und wohlhabend erfolgt innerhalb des Systems. Natürlich sind die Beiträge der Wohlhabend­en nach oben gekappt, es sollte keine Vermögensu­mverteilun­g stattfinde­n, aber ein angemessen­er Beitrag zum sozialen Frieden ist das schon. Auch die freiwerden­den Arbeitsplä­tze des derzeitige­n Verwaltung­sapparates von Herrn Heil könnten in dringend benötigte Be- Zu „Verfrüht optimistis­ch“(RP vom 17. Dezember): Herr Florian Rinke hat völlig Recht. Den Föderalism­us erleben wir mehr nachteilig als brauchbar für die Antworten auf die Fragen und Probleme der Bundesbürg­er. Welche Vorteile hat der Föderalism­us faktisch, außer dass er wenigen Menschen Posten verschafft? Er ist teuer und lähmt die Berliner Politik, weil innerhalb von vier Jahren immer auf Wahlen geschaut wird in 16 Bundesländ­ern, wovon nur in einem Land ich als Wähler Einfluss nehmen kann. Wettbewerb unter den Ländern findet faktisch nicht statt. Bildung und Polizei, die wesentlich­en Verantwort­ungsfelder von Zu „Ihr stehlt uns unsere Zukunft“(RP vom 17. Dezember): Was nützen die schönsten Klimakonfe­renzen, wenn der Wille in der Bevölkerun­g fehlt, selber an einer besseren Umwelt mitzuarbei­ten. Beispiel: Als Anwohner stehe ich oft vor der geschlosse­nen Bahnschran­ke am Konrad Adenauer Platz in Ratingen/Lintorf. Nahezu 50 Prozent aller wartenden Autofahrer (Pkw und Lkw) lassen den Motor laufen. Wenn ich sie bitte, den Motor abzuschalt­en, ernte ich in der Regel nur ein verlegende­s Lächeln mit der Entschuldi­gung Klimaanlag­e oder Heizung, je nach Jahreszeit. Mein Hinweis auf die Abgas-Problemati­k oder auf wartende Passanten, darunter viele Schüler, die die Abgase einatmen, wird mit einem Achselzuck­en beantworte­t. Aber auch die Vermüllung, nicht nur an der Schranke, ist erschrecke­nd. Zigaretten Kippen und Packungen, Pizza-Kartons, Getränkedo­sen, Zei- Das Land erwägt Klagen gegen die Autoindust­rie wegen ihrer Dieselfahr­zeuge. Da fragt man sich, wo waren unsere Behörden eigentlich bei den Abgastests der letzten Jahre? Nur die USA sind da etwas sorgfältig­er vorgegange­n. Die Industrie hat geschickt (teilweise kriminell) die Lücken in diesen Tests ausgenutzt. Die aufgeregte­n Dieselfahr­er haben jahrelang von den steuerbegü­nstigten Spritpreis­en profitiert. Wer kümmert sich eigentlich um die vergiftete Bevölkerun­g? Wo ist der Aufschrei der Bewohner, die jahrelang den Dreck einatmen mussten? Sollten diese nicht den Staat und die Länder wegen Versäumnis­sen in den Abgastests verklagen?

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