Zum Treffen mit der ganzen Welt
Wenn alles wie geplant läuft, f liegt Julia Gackowski heute nach Panama zum Weltjugendtag. Die Duisburgerin freut sich auf die die Begegnung mit Menschen aus aller Welt. Höhepunkt ist der Gottesdienst mit dem Papst am 27. Januar.
Na klar! Das Buch von Janosch, „Oh, wie schön ist Panama“, war ein obligatorisches Weihnachtsgeschenk. Wenn alles wie geplant läuft, wird für Julia Gackowski der Sehnsuchtsort vom kleinen Tiger und dem kleinen Bär heute Wirklichkeit. Um 10.30 Uhr soll der Flieger von Frankfurt aus direkt nach Panama City starten – wenn der Streik den Flug nicht verhindert. Gestern Nachmittag, wenige Stunden bevor der Bus des Bistums Essen nach Frankfurt startete, war Julia Gackowski auf unsere Einladung in der RP-Redaktion. Sie gehört mit zur Gruppe von 40 jungen Leuten aus dem Bistum Essen, die zum Weltjugendtag in das mittelamerikanische Land reisen.
Mit der Reise geht für Julia Gackowski ein Traum in Erfüllung, den sie seit drei Jahren hegt. Vor drei Jahren war sie nämlich beim Weltjugendtag in Krakau dabei. Die Reise dorthin lag für die Duisburgerin, die sich in Mülheim bei den Pfadfinderinnen engagiert, nahe, da ihre Familie aus Polen stammt und sie selber fließend polnisch spricht, obwohl Deutsch von der Kindergartenzeit an ihre Muttersprache ist.
Die Atmosphäre auf dem Weltjugendtag in Krakau habe sie begeistert: „Da trifft sich die ganze Welt, und alle sind friedlich und freundlich; ich kann mir kein schöneres Gemeinschaftsgefühl vorstellen“, sagt sie. Als am Schluss des Krakauer Weltjugendtags bekanntgegeben wurde, dass Panama der Ort des nächsten Treffens sei, da habe sie beschlossen, auch diese weite Reise anzutreten. Es wird ihre weiteste Reise überhaupt. Bislang hat die 26-Jährige die Grenzen von Europa niemals verlassen, Griechenland war bis dato das weiteste Ziel. Eine gute Freundin hat sich Julia Gackowski angeschlossen. Mittler- weile kennt sie auch andere Teilnehmer aus der Bistumsgruppe, die sie bei den insgesamt drei vorbereitenden Treffen kennengelernt hat.
1500 Euro kostet die zweiwöchige Reise, einschließlich Flug, Verpflegung, Unterkunft und Busfahrten in Panama. Im Gepäck hat Julia Gackowski, im Hauptberuf Leiterin eines Lebensmitteldiscounters, einen Schlafsack. Den braucht sie für die Übernachtung im Schlafsaal eines Internats, das der Amigonianer-Orden in Chapala leitet, einer Stadt, die rund 30 Kilometer westlich von Panama City liegt. Den Schlafsack braucht sie auch für die Übernachtung auf dem freien Feld: Vor dem Abschlussgottesdienst mit Papst Franziskus am 27. Januar übernachten die Teilnehmer des Weltjugendtags auf dem Gottesdienstgelände unter freiem Himmel. Am 29. Januar geht es dann für Julia Gackowski wieder zurück nach Deutschland.
Langeweile wird in Panama gewiss nicht aufkommen. Ein lockeres Programm, das zum Teil von den Teilnehmern schon vorbereitet wurde, sorgt für eine Struktur. Neben einem Besichtigungsprogramm gehört in der ersten Woche auch ein „soziales Projekt“zu den Aufgaben, die sich die Teilnehmer aus dem Bistum vorgenommen haben: Es werden Wände in der Schule des Amigonianer-Ordens, in der die jungen Leute während der kommenden zwei Wochen übernachten, angestrichen. Die zweite Panama-Woche ist stärker von einem spirituellen Programm geprägt. Ab dem 22. Januar sind die Teilnehmer aus dem Bistum Essen jeden Tag in Panama City unterwegs. Dort treffen sie sich mit Bischöfen zu Glaubensgesprächen und Gottesdiensten, zudem gibt es Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen.
Julia Gackowski, die sich in ihrer Pfadfinderinnen-Gruppe für die Vermittlung christlicher Werte einsetzt, freut sich auf zwei Wochen, die für sie gewiss lebensprägend sein können.