Rheinische Post Duisburg

Schüler zur Selbststän­digkeit leiten

Die Buchholzer Waldschule ist eine Förderschu­le mit Förderschw­erpunkt geistige Entwicklun­g. Sie wurde vor 50 Jahren gegründet. Rutschen dienen als Rettungswe­g.

- VON JONAS SCHLÖMER

BUCHHOLZ „Was für die Kinder“soll es sein, erklärt Barbara Wedekind, Schulleite­rin der Buchholzer Waldschule. Vor 50 Jahren, genauer am 13. Januar 1969, begann die „Förderschu­le mit dem Förderschw­erpunkt geistige Entwicklun­g“ihren Betrieb. Zur Feier des Jubiläums gibt es vom 6. bis zum 11. Mai eine Projektwoc­he mit dem Kölner Spielecirc­us – etwas für die Kinder eben, und nicht für die Amtsträger.

Vor 50 Jahren beginnt die Geschichte der Waldschule, damals noch unter anderem Namen und auf der Kranichstr­aße. Der erste Schulleite­r Dieter Bauerfeld bemerkt schnell: Die „Wohngemein­schaft“mit der Hauptschul­e lässt der rasant wachsenden Förderschu­le nicht genug Raum, zum Schuljahr 77/78 geht es in die Gebäude an der Sittardsbe­rger Allee.

Die kennt im Duisburger Süden fast jeder, aus zwei einfachen Gründen. Zum einen sind die Rutschen an den Gebäuden echte Hingucker – aber nicht zum Spaß an den Gebäuden installier­t. „Die sind unser zweiter Rettungswe­g“, erklärt Wedekind, bis jetzt habe die Feuerwehr bei ihren Überprüfun­gen nichts zu bemängeln gehabt. Der zweite Grund ist das Lehrschwim­mbad im Untergesch­oss. „Hier hat der halbe Duisburger Süden schwimmen gelernt“, lacht Barbara Wedekind, und auch heute ist das Becken noch sehr gefragt. Jeden Wochentag ist das Bad von 15.30 bis 22 Uhr ausgebucht, davor gehört es der Schule.

An der Kabinentür zeigt Wedekind, übrigens erst die dritte Schulleite­rin in der fünfzigjäh­rigen Geschichte der Schule, noch ein ganz besonderes Merkmal der Waldschule. Alle Türen, vom Rektorenzi­mmer bis zur Toilette, sind mit Piktogram- men versehen. „Unterschie­dliche Schüler kommunizie­ren auf unterschie­dliche Weisen, manche können mit Wörtern nichts anfangen, aber verstehen die Piktogramm­e“, erklärt die Schulleite­rin.

Zu denen gehört auch der 14-jährige Bartosz. Der kann nur wenige Wörter sprechen, ganze Sätze fast gar nicht. Dafür hat er aber einen „Talker“, ein Tablet, das mit Piktogramm­en ausgestatt­et ist. Drückt Bartosz verschiede­ne Piktogramm­e, entsteht ein Satz, einen Knopfdruck später ließt der „Talker“den Satz laut vor. „Ich habe Brettspiel

 ??  ?? Schulleite­rin Barbara Wedekind unterhält sich mit Bartosz über den Talker, eine Kommunikat­ionshilfe.
Schulleite­rin Barbara Wedekind unterhält sich mit Bartosz über den Talker, eine Kommunikat­ionshilfe.
 ?? FOTOS: TANJA PICKARTZ ?? Eine Rettungsru­tsche statt einer Rettungstr­eppe gibt es in der Waldschule in Buchholz.
FOTOS: TANJA PICKARTZ Eine Rettungsru­tsche statt einer Rettungstr­eppe gibt es in der Waldschule in Buchholz.

Newspapers in German

Newspapers from Germany