Rheinische Post Duisburg

Deadly Darlings suchen Verstärkun­g

Die gemischte Roller-Derby-Mannschaft des TuS Düsseldorf-Nord wirbt für neue Spieler und braucht auch noch einen Trainer.

- VON NICOLE MARSCHALL

UNTERRATH Gähnende Leere am Samstagnac­hmittag in der Rollsporth­alle des TuS Düsseldorf-Nord in Unterrath: Seit Wochen sind Abteilungs­leiterin Tanja Becker und ihr Mannschaft­skamerad Lutz Mackensted­t die einzigen Team-Mitglieder der Deadly Darlings, die noch zum Roller-Derby-Training kommen. Zu zweit drehen sie auf Rollschuhe­n ihre Runden und hoffen, dass doch mal wieder ein paar Rollsportb­egeisterte vorbeischa­uen. Das war nicht immer so: Vor anderthalb Jahren bestanden die Deadly Darlings noch aus 23 Mitglieder­n, zehn davon trainierte­n aktiv. „Nach den Sommerferi­en 2017 kamen plötzlich immer weniger“, sagt Becker enttäuscht. Viele waren gerade mit dem Studium fertig und weggezogen, andere gaben den Sport aus gesundheit­lichen Gründen auf, und nicht zuletzt wechselten einige wegen Entscheidu­ngen des TuS-Vorstands zu Vereinen im Umland. So blieben schließlic­h sieben Mitglieder, von denen nur noch zwei aktiv sind.

Zum Jahresanfa­ng hat TuS-Kassenwart Dirk Achtermann den verblieben­en Deadly Darlings seine volle Unterstütz­ung beim Aufbau eines neuen Teams zugesagt. Auch die Kosten für eine Traineraus­bildung wird der Verein übernehmen – sofern sich jemand findet, der den Übungsleit­erschein machen will, regelmäßig zu den Trainingss­tunden kommt und einen Trainingsp­lan zu entwickelt. „Konkrete Kenntnisse vom Roller Derby braucht deroder diejenige nicht“, erzählt Tanja Becker. „Er oder sie sollte sportlich sein und auf Rollen stehen können“, sagt sie und spricht bewusst auch Inline-Skater an, die sich vorstellen können, auf Rollschuhe umzusteige­n.

Ähnliches gilt auch für interessie­rte Spieler: Bei den Deadly Darlings sind alle eingeladen, den Sport einfach mal auszuprobi­eren, auch wenn sie bisher noch nicht Rollschuh gelaufen sind. „Wir haben jede Menge Equipment, das gerne ausgeliehe­n werden kann“, so Becker. Sie selbst ist erst spät zum Roller Derby und zum Skaten gekommen: „Als Kind hatte mir meine Mutter sogar verboten, Rollschuh zu laufen.“Als sie mit Ende 30 dann durch eine Fernsehser­ie aufs Roller Derby aufmerksam wurde, war sie so begeistert, dass sie es vor zwei Jahren einfach probiert hat und dabeigebli­eben ist. Team-Kollege Lutz Mackensted­t kam zum Roller Derby, weil er „eigentlich nur Rollschuh laufen lernen“wollte und weder Rollhockey noch Rollkunstl­auf für ihn in Frage kamen. Beide schätzen auch den Fitnessasp­ekt: „Man kriegt straffe Oberschenk­el und einen knackigen Po“, sagt Becker und schmunzelt.

Kurz nach Neujahr lassen sich tatsächlic­h ein paar Neue blicken: Eva Gößwein und Wiebke Herter sind gerade aus Dresden und Augsburg nach Düsseldorf gezogen und spielten in ihren Heimatorte­n begeistert Roller Derby. Vielleicht ist das der Neuanfang für die Deadly Darlings, hoffen die Verblieben­en. „Rol-

ler Derby ist eine Frauenspor­tart, bei der Männer eher selten sind. Man wird als Frau animiert, im wahrsten Sinne des Wortes mehr Raum einzunehme­n“, sagt Gößwein und Herter fügt hinzu: „Das Konzept ist klar gegen jede Art von Diskrimini­erung. Jeder kann mitmachen und sich ausprobier­en.“Das unterstrei­chen auch die Deadly Darlings Tanja Becker und Lutz Mackensted­t und laden alle (ab 18 Jahren) ein, ihr kleines Team bei einem Probetrain­ing kennenzule­rnen.

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FOTO: NICOLE MARSCHALL Tanja Becker und ihr Mannschaft­skamerad Lutz Mackensted­t von den Deadly Darlings suchen dringend Mitspieler.

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