Rahmer geben ihren Bach nicht auf
Die Rahmer Vereine haben eine Aufräumaktion am zuletzt ausgetrockneten Bachlauf angekündigt. Der SPD-Ortsverband begrüßt die Aktion. Probleme mit dem Bach gab es schon im 18. Jahrhundert.
RAHM (K.B.) Vor einem Jahr sorgte das Tief Burglind dafür, dass der Rahmer Bach über die Ufer trat und den Stadtteil überflutete. Im Sommer 2018 war dann genau das Gegenteil der Fall. Die anhaltende Hitze legte das Bachbett trocken. Im November wurde das vorerst endgültige Aus des Rahmer Baches besiegelt: Die Duisburger Wirtschafts-
Schon im Jahr 1734 legten die Rahmer Bürger den Dickelsbach trocken, um das Wasser für die Rahmer Mühle zu
nutzen. betriebe kappten im Auftrag der Nachbarstadt Düsseldorf den Zufluss aus dem Dickelsbach, der den Rahmer Bach mit Wasser gespeist hat.
Die Rahmer Bürger wollen ihren Bach jedoch nicht so einfach aufgeben und haben für den 23. Februar, 9.30 bis 16 Uhr, einen Aufräumtag angesetzt, an dem der Förderverein St. Hubertus, der Rahmer Bürgerverein, Kirchengemeinden, Turnerschaft, Schützen, Pfadfinder, Bürger und die Wirtschaftsbetriebe die Säuberung des kompletten Bachbettes angehen wollen. Initiator ist Ulrich Bartkowiak vom Förderverein.
Auch der SPD Ortsverein Großenbaum/Rahm begrüßt die Aktion, den Rahmer Bach zu säubern und somit vielleicht die Weichen zu stellen, dass der Rahmer Bach irgendwann wieder Wasser führen kann. Und zwar – nicht nur wie aktuell – auf Grund von starken Regenfällen. Das Thema Rahmer Bach ist indes nicht erst in den letzten Jahren zum Thema geworden. So fand bereits am 5. Oktober 1927 eine Begehung am Rahmer Bach mit dem damaligen Bürgermeister Karl Jarres statt, weiß der SPD-Ortsverein. Das Ergebnis war schon damals, den Leitgraben gründlich zu reinigen, den Bach am Stauwehr zu regulieren und eventuell die Rohrdurchlässe zu erweitern.
Noch weiter zurück liegt ein Ereignis aus dem Jahr 1734, dass Naturschützer Heinz Kuhlen im Stadtarchiv ausfindig gemacht hat. „Damals legten die Rahmer den Dickelsbach trocken. Anlass war, dass Wasser des Dickelsbaches für die Rahmer Mühle zu nutzen. Mit dem Ergebnis, dass die Duisburger Mühlen nicht mehr mahlen konnten“, weiß Kuhlen. Die Folge war ein Streit zwischen der Stadt Duisburg und dem Grafen von Spee, denn die Rahmer Mühle war sein Hoheitsgebiet.
„Für mich ist die aktuelle Trocken- legung des Rahmer Bachs die ,späte Rache der Duisburger’. Doch was soll’s, denn aufgrund der Klimaerwärmung liegt auch mein geliebter Dickelsbach schon seit Monaten trocken“, so Heinz Kuhlen weiter. Für ihn ist das Grund genug, sich auch darüber so seine Gedanken zu machen.