Sport ist Motor der IT-Leistung
Die Mitarbeiter von CAD Schroer entwickeln Software, mit denen Anlagenbauer zum Beispiel Abfüllanlagen in der Getränkeindustrie planen können. Auf dem Weg zur Arbeit und während der Pausen sind sie sehr sportlich.
MOERS Markus Bertram, Mitarbeiter der CAD Schroer GmbH, wohnt im Duisburger Stadtteil Neudorf. Jeden Morgen radelt er die 18 Kilometer zur Fritz-Peters-Straße, die an der Henri-Guidet-Halle in Kapellen liegt. In den Räumen von CAD Schroer stellt er sich unter eine Dusche, bevor er sich an seinen Rechner setzt. Das machen auch andere Mitarbeiter, nachdem sie beispielsweise in der Mittagspause gejoggt sind. „Die Arbeitswelt verändert sich“, sagt CAD-Geschäftsführer Michael Schroer. „Unternehmen der IT-Branche nehmen diese Veränderung vorweg. Sie haben offenere Strukturen. Bei ihnen geht es kooperativer zu und die Hierarchien sind flacher. Sie freuen sich, wenn Mitarbeiter sportlich aktiv sind und fördern das, genauso wenn sie sich gut ernähren.“In der IT-Branche ist das wichtiger als in anderen, weil neue Technologie schnell zu bewährten Technologien hinzukommen, sie für den Zeitpunkt perfekt zu machen scheinen, um in ein oder zwei Jahren wieder mit einer neuen Technologie verbessert zu werden. Beispiele sind die virtuelle Realität (VR) und die erweiterte Realität (AR), die „augmented reality“, die CAD Schroer in die Software einbaut, die sie entwickelt. Es ist Software, mit der Anlagenbauer Fabrikationsanlagen planen und Maschinenführer geschult werden, um eine Maschine kennen zu lernen oder zu warten.
Das kann zum Beispiel eine Abfüllanlage mit Füller und Palettierer in der Getränkeindustrie sein, wie sie kürzlich beim Safthersteller Niederrhein Gold aufgestellt wurde. „Der Anlagenbauer, der die Anlage geplant und gebaut hat, hat mit unserer Software gearbeitet“, freut sich Entwicklungsleiter Thomas Klug. „Es ist schön, wenn das Ergebnis unserer Software direkt
in Kapellen zu
sehen ist.“Bei der VR-Technologie haben Anlagenplaner eine VR-Brille auf dem Kopf, mit der sie zum Beispiel durch eine virtuelle Fabrik laufen können, um zu sehen, wie eine Produktionsanlage in einen Raum passen würde und wie diese Anlage anders aufgestellt werden könnte. „Die Technologie kennen Jüngere durch Computerspiele im virtuellen Raum“, erläutert Thomas Klug. Bei der AR-Technologie sind Ansichten einer realen Produktionsanlage hinterlegt, die um Anlagenteile einer virtuellen ergänzt wird, zum Beispiel einer neuen Verrohrung. „In alten Plänen sind oft Zwischenwände oder Mauern nicht eingetragen worden, die nachträglich bei Umbauarbeiten erstellt wurden“, sagt Schroer. „Bei einer neuen Verrohrung können sie hinderlich sein, wenn Anlagenplaner von ihnen nichts wissen. Bei der AR-Technik wissen Anlagenplaner davon, weil eine bestehende Produktionsanlage vorher von allen Sei- ten mit ei- ner Drohne fotografiert wird.“
Anlagenbauer und Maschinenhersteller in Deutschland, aber auch in der Schweiz und in Italien, schätzen die Software und die Dienstleistungen, die das Moerser IT-Unternehmen seit 1986 anbietet, um damit Anlagen auf der ganzen Welt zu planen. Dabei baut die Software vor allem auf dem Programm Medusa auf, das für die Anlagenplanung entwickelt wurde.
Das Unternehmen setzt auf einen „schnellen Umgang“der Mitarbeiter untereinander, wie es Schroer nennt. 50 sind es mittlerweile, die auch mal Fehler machen dürfen, wenn sie Neuland betreten, was in der IT-Branche unumgänglich ist, um technologisch vorne mit dabei zu sein. „Ganz am Anfang kann es nicht perfekt sein“, sagt der geschäftsführende
Gesell- schafter. „Dann muss man die Unterstützung der anderen einfordern.“
Unterstützung einfordern können die Mitarbeiter, weil bei der CAD Schroer ein Gemeinschaftsgefühl gehegt wird. Im Frühsommer spendet das IT-Unternehmen für jeden Mitarbeiter, der mit dem Fahrrad zur Arbeit kommt, 50 Cent pro Fahrkilometer, zum Beispiel für den Mitarbeiter aus Neudorf 500 Euro, weil die Aktion mehrere Wochen dauert. Das gespendete Geld, 2018 waren es 3000 Euro, fließt der Hilfsorganisation World Bicycle Relief zu.